Als Reaktion auf die vielfältigen Probleme wurde auf Initiative des Heideteams Mag. Irene Drozdowski, Dipl.-Ing. Michael Duda, MMag. Angelika Janssen, Dipl.-Ing. Alexander Mrkvicka und Ing. Josef Wurth gemeinsam mit der Marktgemeinde Perchtoldsdorf ein Jahr der Heide veranstaltet. Ziel war es, allen Perchtoldsdorfern und Heidebesuchern durch ein Angebot an ausführlichen Informationen über die Bedeutung der Heide und die nötigen Schutzmaßnahmen das heimische Naturjuwel näher zu bringen und so den Erhalt zu sichern.
Monatlich erschienen Artikel zur Heide in der Perchtoldsdorfer Rundschau, ein Informationsfolder wurde aufgelegt, ein Schulprojekt mit allen Perchtoldsdorfer Schulen durchgeführt, neue Informationstafeln und ein Lehrpfad errichtet, monatlich Führungen angeboten und zwei Ausstellungen veranstaltet.
Im Rahmen des Heidejahres wurden weiters Schutzmaßnahmen auf der Heide durchgeführt. Hinweistafeln und -pflöcke zur Heidenutzung wurden aufgestellt, Pflegearbeiten durchgeführt, empfindliche Bereiche mit Dornenwällen geschützt und die Zieselkolonie eingezäunt.
Die für das Jahr der Heide nötigen Geldmittel wurden vor allem durch das Anwerben von Sponsoren gewonnen. Auch die Gemeinde konnte zur finanziellen Unterstützung gewonnen werden. Für die Perchtoldsdorfer Bürger gab es die Möglichkeit, sich durch Spenden oder aktive Mithilfe am Jahr der Heide zu beteiligen.
Eine Bilanz des Jahres
Das Jahr der Heide 2004 kann für die Perchtoldsdorfer Heide und die Freunde der Perchtoldsdorfer Heide als großer Erfolg gewertet werden. Durch das Informationsjahr wurden viele neue freiwillige Mitarbeiter und Mitglieder gefunden und viele Ideen und Maßnahmen verwirklicht. Die Zusammenarbeit innerhalb des Vereins und auch mit der Gemeinde Perchtoldsdorf erwies sich als sehr gut und konstruktiv. Die Unterstützung durch die Vereine TOP und Regenbogenschlange erweiterte die Möglichkeiten nochmals wesentlich. Für alle Teilmaßnahmen konnten Sponsoren gefunden werden, diverse Spenden erleichterten die Durchführung des Heidejahres.
Durch das Jahr der Heide konnten viele Menschen, über die Bedeutung und Schutzbedürftigkeit der Heide informiert und für den Lebensraum begeistert werden. Alleine das Schulprojekt wandte sich an über 1300 Kinder, die ihr Wissen und ihre Begeisterung an Familie und Freunde weitergeben. An vielen Klassenprojekten waren die Eltern aktiv beteiligt. Einige Klassen führten Aufklärungsaktionen und Interviews auf der Heide durch und sorgten für Bewusstseinsbildung bei den Heidebesuchern. Gerade das Engagement der Kinder und Jugendlichen wird den Schutz der Heide auch in Zukunft ermöglichen.
Aber auch das Interesse der Erwachsenen war sehr groß. Viele nutzten das Angebot der monatlichen Führungen, kamen zu Informationsveranstaltungen, Ausstellungen, Lehrpfaderöffnung und Fachvorträgen. Wir konnten sehr viele positive Rückmeldungen entgegennehmen.
Durch Hinweisschilder und persönliche Gespräche konnte die Zahl der Radfahrer am Trockenrasen deutlich vermindert werden. Mit der Errichtung der Mountainbikerbarriere im Jahr 2005 sollte das Problem endgültig gelöst sein.
Schwieriger gestaltet sich die Lösung des Hundeproblems. Zwar konnten viele Hundebesitzer im Gespräch überzeugt werden, so weichen einige nun in andere, weniger empfindliche Gebiete aus, nehmen ihren Hund an die Leine oder Sammeln den Hundekot auf - doch leider sind auch sehr viele Hundebesitzer zu keinem Kompromiss bereit. Hier wird weiterhin häufige Aufklärung im persönlichen Gespräch nötig sein. Besonders empfindliche Gebiete müssen durch Dornenbarrieren oder elektrischen Weidezaun geschützt bleiben.