In der Silvesternacht ist die Perchtoldsdorfer Heide ein immer beliebterer Treffpunkt, um die Sektkorken knallen zu lassen und sich am Feuerwerk zu erfreuen. Dagegen würde prinzipiell nichts sprechen, würden die Menschen ihren Müll wieder mitnehmen, auf das Abschießen von Knallern und Raketen nach Möglichkeit verzichten und das Feuerwerk über Wien genießen. Doch die Zustände zu Silvester werden immer schlimmer. Auf Grund des besonders schönen Wetters verbrachten heuer besonders viele Menschen – viele davon auch aus Wien und den umliegenden Orten – den Jahreswechsel auf der Heide und begrüßten mit Sekt und ausgiebigen Feuerwerken das neue Jahr.
Erst am Tag danach war das volle Ausmaß der Feiern zu sehen. Überall lagen Sektflaschen, unzählige Glasscherben, Plastikbecher, Pappkartons, Papierfetzen, Sackerln und Unmengen Reste vom Feuerwerk herum. An vielen Stellen war der Trockenrasen abgebrannt. Es war heuer so schlimm wie noch nie! Wer Verpackung und Flaschen mitbringt soll diese nach der Feier des Jahreswechsels auch wieder mitnehmen oder in einem der zahlreichen Mistkübel ordnungsgemäß entsorgen!
An die 30 Personen – Mitglieder diverser Perchtoldsdorfer Vereine, Familien mit Kindern, Hundebesitzer und Haurer – sammelten am Neujahrstag von 8 Uhr bis zur Abenddämmerung in mühevoller Kleinarbeit rund 50 große Müllsäcke voll Feuerwerksresten und Abfällen ein. Dazu kamen noch 10 bis zum Rand gefüllte große Mistkübel! Besonders die Feuerwerksreste sind eine Bedrohung für die Umwelt, enthalten sie doch große Mengen an Salpeter (Nitrate, die eine Düngung verursachen), Schwefel und giftigen Schwermetallen, die ausgewaschen werden und den Boden und die besonderen Pflanzen und Tiere der Heide extrem belasten. Vor allem für die jungen Heidebesucher, aber auch für die Schafe und Hunde sind die giftigen Feuerwerksreste und Glasscherben im Gras eine nicht zu unterschätzende Gefahr.
Die einzige positive Sache, die es aus der Silvesternacht zu berichten gibt: Die Einzäunung des Zieselschutzgebietes wird von den Besuchern uneingeschränkt akzeptiert. Außer ein paar Raketen war in diesem Bereich kein Müll zu finden. Dass die Einzäunung nicht überstiegen wurde, ist auch den fleißigen HeidehelferInnen zu verdanken, die einige Tage vorher den Zaun mit stacheligem Schnittgut deutlich sichtbar geschützt hatten.
Ein Punkt ist jedenfalls klar: So kann es nicht weitergehen! Das ganze Jahr über bemühen wir alle uns um optimalen Schutz und Pflege für die Heide und zu Silvester versinkt die Heide im Müll! Für den nächsten Jahreswechsel muss es für die Gemeinde ein prioritäres Ziel sein, dieses Problem zu lösen. Vorschläge sind bereits im Gespräch.