Heidepflegewoche 2013 – Pech mit dem Wetter und Götterbaumplage!

HelferInnen - Sonntag vormittags
Heidepflege - Saugraben
SchülerInnen - Donnerstag vormittags, 2b und 4c VS Roseggergasse
MitarbeiterInnen Wirtschaftshof - Mittwoch vormittags
Götterbäume - Hunderttausende Sämlinge in einer lichten Waldfläche
Arbeitsbahnen zum systematischen Ausreißen der Götterbaumsämlinge
Ausreißen der Götterbaumsämlinge mit SchülerInnen
Götterbaumbekämpfung - Fleißige HelferInnen mit Götterbäumen
Ausgerissene Götterbäume

Nach vielen Jahren mit perfektem Wetter, ließ uns dieses heuer im Stich. Fast täglich regnete es zumindest für einen Teil der Pflegezeit, an einem Vormittag musste für 6 Klassen abgesagt werden. Diese Klassen bekommen einen Ersatztermin im Oktober. Trotz der widrigen Bedingungen waren an allen anderen Tagen insgesamt 23 Schulklassen mit vollem Engagement dabei. Aus Perchtoldsdorf die VS Kneipgasse mit den Klassen 2a und 3a, die VS Roseggergasse mit den Klassen 1c, 2a, 2b, 2c, 3a, 3b, 3c, 4a, 4b und 4c, die Montessori International School am Sonnberg, das BGBRG mit den Klassen 2a, 2b, 2e, 3f, 4a, 4e, 4f und 5c. Aus der VS Südstadt (Maria Enzersdorf) waren die Klassen 3a und 4a dabei, aus dem 11. Bezirk eine Wahlpflichtfach-Gruppe Biologie aus dem GRG11. Betreut wurden die SchülerInnen von unseren engagierten NaturpädagogInnen Flora Bittermann, Mari Haidvogl, Michaela Hofmann, Sonja Latzin, Georg Mrkvicka, Manuel Steiner, Silvia Wilde sowie ehrenamtlich von Dagmar und Karin Trübswasser. Nach einer kleinen Einführung zur Heide, zum Lebensraum und warum die Heidearbeit so wichtig ist, schritten die Kinder und Jugendlichen zur Pflegearbeit. Aber auch die Erwachsenen ließen die Heide nicht im Stich.

In Summe haben 629 unterschiedliche Personen 688 Personenhalbtage, in Summe somit 2064 Stunden auf der Heide und in ihrem Umfeld gearbeitet und dadurch zu ihrer Erhaltung beigetragen!

Durch das händische Entfernen von Gebüschen erfolgt die Pflege wesentlich schonender, als mit Hilfe eines Freischneiders, der nur dort zum Einsatz kommt, wo wenig heikle Flächen liegen. Ohne die Beteiligung zahlreicher Freiwilliger wäre das nicht möglich!

Heuer kostete uns allerdings eine besondere Plage viele, viele Pflegestunden und wird uns auch noch im Oktober beschäftigen. In einem der Heide angrenzenden Waldstück sind Millionen Samen des Götterbaumes gekeimt! Der Götterbaum ist ein sogenannter invasiver Neophyt - das ist eine nicht-heimische Pflanze, die sich bei uns ohne natürliche Feinde in der Natur nahezu ungehindert und intensiv ausbreitet und dabei zahlreiche heimische Arten verdrängt. Der Götterbaum stammt aus Ostasien und wurde schon zu Monarchiezeiten im Wiener Stadtgebiet gepflanzt. Nach dem 2. Weltkrieg breitete er sich intensiv auf den Trümmerfeldern aus. Rund um die Heide wurde er gemeinsam mit der Robinie vor allem mit Deponiegut in die diversen zugeschütteten Steinbruchbereiche eingeschleppt. Der Götterbaum kann bereits im ersten Jahr 1-2 Meter hoch werden. Er treibt Wurzelausläufer - bis zu 10 Meter Wuchslänge im Jahr. Aus diesen treiben weitere Pflanzen aus. Schneidet man einen Götterbaum um, treiben aus den Wurzelausläufern in Kürze zahlreiche neue Pflanzen. Die Millionen Samen werden vom Wind weit verbreitet. So kann der Götterbaum in kurzer Zeit riesige Flächen überwuchern. Für die Heide aber auch den Wald bedeuten die Götterbäume eine große Gefahr. Die Millionen Sämlinge müssen daher so rasch als möglich ausgerissen werden. Zirka zwei Drittel dieser Arbeit erledigten wir in der Heidepflegewoche mit 9 Klassen des BGBRG, der Gruppe des GRG 11 sowie mit den teilnehmenden Erwachsenen, der Rest soll im Oktober gemacht werden. Gleichzeitig wurden alle im Umkreis stehende samenbildende Götterbäume umgeschnitten, um ein neuerliches Aussamen zu verhindern.

Die Terminkoordination und Abstimmung mit den LehrerInnen im Vorfeld übernahm in bewährter Weise Eva Bulwa.

Die Betreuung der Erwachsenen erfolgte durch die beiden Ökologen des Heidevereins Alexander Mrkvicka und Irene Drozdowski. Walter Niescher und Günter Koletschka waren dabei eine wichtige Unterstützung!

Von den Perchtoldsdorfer Vereinen halfen mit: die Pfadfinder-Gilde Perchtoldsdorf, die Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs Gruppe Perchtoldsdorf, der Österreichische Alpenverein Sektion Liesing-Perchtoldsdorf, die Naturfreunde Perchtoldsdorf

Mit viel Engagement dabei waren auch wieder die Mitarbeiter des Wirtschaftshofes der Marktgemeinde Perchtoldsdorf. Nach den Routinearbeiten (Mähen der Gräben), wurde der verlängerte Graben beim Parkplatz geräumt, zwei Tage wurden Götterbäume mit Traktor und Seilwinde ausgerissen.

Schäfer Erich Frank übernahm wieder als wichtige Unterstützung mit dem Freischneider die Mahd des Heidefest-Platzes.

Der Weinbauverein Perchtoldsdorf unterstützte uns wieder mit einem tollen Dankeschön an alle HelferInnen! Mehr als 250 Flaschen köstlichen Traubensaft konnten wir an unsere HelferInnen überreichen.

Wir danken allen HelferInnen und Beteiligten herzlich fürs Mitmachen, das tolle Engagement und die große Leistung für den Naturschutz auf der Heide!

  • Fachliche Planung, Vorbereitung und Betreuung der Pflegewoche: Irene Drozdowski, Alexander Mrkvicka
  • Unterstützung bei der Betreuung: Walter Niescher, Günter Koletschka
  • Betreuung der Schulklassen: Flora Bittermann, Mari Haidvogl, Michaela Hofmann, Sonja Latzin, Georg Mrkvicka, Manuel Steiner, Silvia Wilde, Dagmar und Karin Trübswasser
  • Koordination der Schulklassen: Eva Bulwa, Silvia Wilde, Irene Drozdowski
  • Verpflegung: Irmtraut Drozdowski
  • Sponsoring: Weinbauverein Perchtoldsdorf
  • Finanzierung: Verein Freunde der Perchtoldsdorfer Heide, Marktgemeinde Perchtoldsdorf, gefördert von EU, Lebensministerium und Land NÖ im Rahmen der Ländlichen Entwicklung.