Schon um 7 Uhr in der Früh begannen die ersten HelferInnen wie jedes Jahr ausgestattet mit Müllsäcken, Rechen und Gummihandschuhen den Müll der Silvesterfeiern möglichst rasch einzusammeln und so den Schaden für Heide und Besucher möglichst gering zu halten. Mit dabei waren 12 Mitglieder des Heidevereins, 1 Mitglied der ÖAV-Sektion Liesing-Perchtoldsdorf und zwei weitere Freiwillige.
Trotz perfektem Silvesterwetter mit klarer Sicht und warmen Temperaturen war ungefähr gleich viel, wenn nicht sogar noch weniger Müll als im Vorjahr auf der Heide zu finden. Schweizerkracher oder Böller, deren schädliche chemische Rückstände sehr konzentriert wirken und die in der Vergangenheit das größte Problem waren, waren zum Glück fast gar nicht abgeschossen worden – zum Vergleich nebenstehend zwei Bilder von heuer und Silvester 2008/Neujahr 2009. Glasscherben, die Wildtiere, Schafe, Heidebesucher aber auch Hunde gefährden, lagen diesmal nur von einer einzigen zerbrochenen Flasche herum – auch wenn jede Scherbe definitiv zu viel ist. Die Müll"felder" waren auf einige Heidebereiche – vor allem die östlichen Hügelkuppen und den Aussichtspunkt am Waldrand der Großen Heide – konzentriert. Der Müll bestand vor allem aus Raketenresten – die zahlreichen schädlichen chemischen Rückstände der Raketen wie Feinstaub und eine Reihe von sehr giftigen Schwermetallen wie Barium und Strontium kann auch kein Müllsammeln wieder entfernen! Beklagenswert sind einige Brandflecken und sogar ein illegales Lagerfeuer in den extremen Trockenrasen der Hügelkuppen auf der Großen Heide. Die empfindliche, sehr langsamwüchsige Trockenrasenvegetation ist dort zerstört.
Einiges an Müll wurde schon von Feiernden selbst vorbildlich in den Mistkübeln entsorgt. Die Kleine Heide blieb diesmal vom Silvestermüll gänzlich verschont!
Und noch ein großer Erfolg ist zu melden: Es gab heuer erstmals seit Jahren keine einzige Sachbeschädigung!
Um 10 Uhr war die Heide praktisch müllfrei. Wir danken allen herzlich, die beim Aufräumen mitgeholfen haben, allen die auf Feuerwerk auf der Heide überhaupt verzichten und allen, die ihren Müll wieder mitnehmen oder in den Mistkübeln entsorgen!
Durch die intensive Öffentlichkeitsarbeit der letzten Jahre durch Gemeinde, Heideverein, den Liesinger Bezirksvorsteher i.R. und das steigende Verständnis der Bevölkerung hat sich die Müllmenge seit Silvester 2006/Neujahr 2007 (schlimmste Verwüstungen) auf weniger als ein Sechstel reduziert, die besonders schädlichen Kracher sind – obwohl leider allgemein sehr beliebt – kaum mehr auf der Heide zu finden! Das ist ein großer Erfolg und zeigt, wie wichtig und erfolgreich Aufklärung ist. Ein herzliches Dankeschön an alle, die dem Appell gefolgt sind und mithelfen, unsere wertvolle Heide zu schützen!
Betrachtet man die Inhaltsstoffe sind Raketen und Kracher gefährlicher Sondermüll – so enthielt bei einer 2011 vom Lebensministerium durchgeführten Untersuchung jede fünfte Probe das schwer krebserregende und in der EU verbotene Hexachlorbenzol! Beim Verbrennen von Feuerwerkskörpern entstehen eine Vielzahl umwelt- und gesundheitsschädlicher Verbindungen, die Feinstaubbelastung ist zu Silvester um das Vielfache erhöht, die schönen Farben der Raketen entstehen z.B. durch die stark giftigen Schwermetalle Barium und Strontium! All diese Substanzen werden in unsere Umwelt freigesetzt, können nicht mehr entfernt werden und wirken schädlich auf Menschen, Tiere und Pflanzen! Es gilt daher die Feuerwerkaktivitäten auf der Heide weiter zu reduzieren!
Wir hoffen, dass die Müllmenge und die Zahl der Raketen im nächsten Jahr noch weiter zurückgehen werden und werden die Öffentlichkeitsarbeit in diese Richtung natürlich fortsetzen.