Feldgrille

Feldgrille

Überblick

Nahrung: Allesfresser, Blätter und Wurzeln von Gräsern und Kräutern, aber auch kleinere Bodentiere und deren Kadaver
Fortpflanzung: geschlechtsreif Mitte April bis Anfang Mai nach der Überwinterung als Jungtier, Männchen locken Weibchen durch melodisches Zirpen an, Eiablage in die Wohnröhre, Erwachsene leben bis Juli

  • wiss. Name:
    Gr­y­llus ca­m­pe­s­tris
  • Aussehen:
    20-26 mm, wal­ze­nförmiger, du­n­kler Körper, brei­ter Kopf, lan­ge Fühler, verkürz­te Flügel (fl­ugunfähig), Wei­bc­hen mit lan­gem Lege­sta­c­hel am Körpe­ren­de
  • Lebensraum:
    of­fene, gehölz­fr­eie Wie­sen und Wei­den mit ni­e­d­riger Vege­ta­t­ion
  • Verbreitung:
    Mittel- und Süde­uro­pa, We­stasien, Norda­fr­i­ka

Zur typischen Geräuschkulisse der Heide im Frühling und Frühsommer gehört die Feldgrille. Sie stammt aus der Gruppe der Langfühler- oder Laubheuschrecken und Grillen. Diese unterscheiden sich von den Kurzfühler- oder Feldheuschrecken durch Fühler, die mindestens so lang wie der Körper sind und die Weibchen haben einen Legedorn am Hinterleibsende. Männliche Langfühlerschrecken erzeugen zirpende Laute durch aneinander reiben der Flügel, die Kurzfühlerschrecken reiben hierzu die Hinterbeine an den Flügeln.

Die Feldgrille ist ein typischer Bewohner offener, gehölzfreier Wiesen und Weiden. Da sie sehr wärmebedürftig ist, ist sie auf Standorte mit niedriger Vegetation angewiesen, weil sich dort der Boden stärker erwärmen kann. Werden die Wiesen nicht mehr gemäht oder von Schafen beweidet, wird die Vegetation an vielen Standorten zu hoch oder verbuscht zusehends und die Feldgrille verschwindet. Aus diesem Grund ist sie in Europa schon aus vielen Landschaftsbereichen nicht mehr zu finden. Auf der Heide findet man sie im Bereich der Großen Heide besonders häufig.

Den Winter überdauert die Feldgrille als Jungtier in einer selbstgegrabenen Erdhöhle. Dies unterscheidet sie von den meisten anderen einheimischen Heuschrecken, bei denen nur die Eier überwintern. Sobald die Temperaturen einigermaßen ansprechend sind, erwachen die Tiere aus der Winterstarre. Nach der ersten Häutung sind sie je nach Witterung Mitte April bis Anfang Mai geschlechtsreif.

Die Männchen beginnen nun zu rufen, wobei sie ihre Erdhöhlen eifersüchtig gegen Rivalen verteidigen. Neben dem normalen Lockruf können die Männchen auch leisere Töne (in der Gegenwart von Weibchen) sowie schnelle, schnalzende Rufe (bei Aufregung und Gegenwart von Rivalen) erzeugen. Die Tiere sind bei warm-trockenem Wetter Tag und Nacht aktiv.

Nach der Paarung legt das Weibchen die Eier in seine Wohnröhre, wo nach zwei bis drei Wochen die Jungen schlüpfen. Diese bleiben anfangs zusammen, im Laufe des Sommers beginnen sie ihre eigenen Röhren zu graben, in denen sie schließlich überwintern. Die Lebensspanne der erwachsenen Tiere endet im Juli.

Neben der Feldgrille findet man in Perchtoldsdorf auch drei andere Grillenarten. Die Waldgrille (Nemobius sylvestris) lebt an Waldrändern und in Gebüschgruppen. Die kleinen, nur 1 cm großen Tiere erscheinen von Juni bis Oktober, ihr Ruf ist relativ leise. Das Weinhähnchen (Oecanthus pellucens) bildet die klassische Geräuschkulisse im ostösterreichischen Sommer. Seine charakteristischen, tremolierenden Rufe ertönen von Juli bis Oktober. Das Weinhähnchen ist nur etwa 1 cm groß, blassgrün oder braun, und lebt in Büschen. Das Heimchen (Acheta domestica) - ein Kulturfolger - lebt ganzjährig an und in Gebäuden. Seine Rufe ähneln denen der Feldgrille.