Regensburger Zwerggeißklee

Überblick

Stängel: anliegend seidig behaart, meist niederliegend (selten aufsteigend)
Blätter: dreiteilig, 1-2 cm lang 4-8 mm breit, unterseits grau behaart
Blüten: leuchtend gelb, 1,7-2,3 cm lang, zu 1-3 in den Blattachseln

  • wiss. Name:
    Chamaecytisus ratisbonensis
  • Aussehen:
    niederliegender Zwergstrauch, 10-30 cm hoch, mit grünlichen Ästen
  • Lebensraum:
    Halbtrockenrasen, Föhrenwälder, Steinbrüche
  • Verbreitung:
    Mitteleuropa von Osten her bis ins bayrische Alpenvorland bei Regensburg

Anfang Mai beginnt die "gelbe Blühphase" der Heide. Unzählige Pflanzen öffnen nun ihre Blüten und werben um die Gunst blütenbesuchender Insekten. Je mehr Insekten die Blüten besuchen, umso höher ist der Samenansatz und damit die Chance der Verbreitung der Pflanze.

Ein auffälliger gelbblühender Zwergstrauch unserer Heide ist der Regensburger Zwerggeißklee. Er gehört zur Familie Schmetterlingsblütengewächse (Fabaceae; Leguminosae). Auf niederliegenden, wenige Dezimeter langen, grünlichen, behaarten Ästen stehen jeweils ein bis drei, 1,7-2,3 cm lange Blüten in den Blattachseln. Wie bei allen Schmetterlingsblütlern sind die Blüten zweiseitig symmetrisch und bestehen aus einem von zwei Blütenblättern gebildeten Schiffchen und einem darüber stehenden Blütenblatt, der Fahne. In den duftenden Blüten befindet sich reichlich süßer Nektar, die Belohnung für die blütenbesuchenden Insekten.

Aus den Blüten entstehen 2,5-3 cm lange und etwa 5 mm breite, seidig behaarte Hülsenfrüchte, die im Hochsommer reifen und bei Hitze mit einem lauten Knacken aufspringen und die Samen meterweit umherschleudern.
Die kleinen Blätter sind kleeblattartig dreigeteilt und anliegend behaart, die Teilblättchen 1-2 cm lang und 4-8 mm breit, vorne meist zugespitzt und unterseits dicht grau behaart.

Der Regensburger Zwerggeißklee wächst auf kalkhaltigen, flachgründigen, etwas lehmigen Böden in sommerwarmer, sonniger Lage. Er kommt in Trockenrasen und lichten Trockenwäldern wie z.B. locker stehenden Föhrenbeständen vor. In Mitteleuropa kommt er von Osten her bis ins bayrische Alpenvorland bei Regensburg vor, ist dort allerdings eine große Rarität. In Ostösterreich ist er selten und nur örtlich, wie auf der Heide, in größeren Beständen zu finden.

Beweidung wird nur dann ertragen, wenn sie nicht zu intensiv erfolgt, da die Blüten an den einjährigen Zweigen stehen. Daher sind im Pflegeplan für die Heide Bereiche vorgesehen, die nur alle paar Jahre beweidet werden dürfen.

In den letzten Jahren wird der Regensburger Zwerggeißklee auch von manchen Baumschulen als Zierpflanze angeboten, da er problemlos wächst und trockenheitsertragend ist.