Schlingnatter

Schlingnatter

Überblick

Nahrung: andere Reptilien, Mäuse, größere Insekten
Fortpflanzung: ovovivipar, Eiablage im Spätsommer nach mehrmonatiger Tragzeit erst kurz vor dem Schlüpfen der Jungtiere

  • wiss. Name:
    Co­rone­l­la aus­tria­ca
  • Aussehen:
    bis 60 cm, Grundfärbung sehr variabel bleigrau bis fast ziegelrot, am Rücken Fleckenzeichnung, U- oder V-förmiger Fleck am Hinterkopf, runde Pupillen
  • Lebensraum:
    trockene Standorte, in lichten, südexponierten Wäldern, Steinbrüchen, Weingärten aber auch auf offenen, trockenen Steppenrasen mit nur wenig Gebüsch
  • Verbreitung:
    von Nordwestspanien über Italien, Griechenland, die Nordtürkei bis zum Nordiran, im Norden Teile von Südengland, Süddänemark, Südschweden, Südfinnland und im europäischen Teil von Russland

Diese kleine, absolut harmlose Schlange wird selten länger als 50 bis 60 cm. Ihre Grundfärbung ist sehr variabel, sie kann von bleigrau über graubraun bis fast ziegelrot reichen. Am Rücken befindet sich eine ebenfalls sehr variable Fleckenzeichnung. Manchmal können diese Flecken zu einem unterbrochenen Zickzackband verschwimmen, wodurch sie von Unkundigen oft mit der Kreuzotter verwechselt wird. Am Hinterkopf befindet sich ein charakteristischer, U- oder V-förmiger Fleck. Wie alle einheimischen Nattern hat sie runde Pupillen und große Kopfschuppen.

Männchen, Weibchen und Jungtiere lassen sich am besten durch die Färbung der Bauchseite unterscheiden: Bei den Männchen ist der Bauch graubraun, bei den Weibchen bleigrau und bei den Jungtieren blassrot.

Die Schlingnatter (Glattnatter, Österreichische Natter) ist am besten von allen einheimischen Nattern an trockene Lebensräume angepasst. Man findet sie in lichten, südexponierten Wäldern, Steinbrüchen, Weingärten aber auch auf offenen, trockenen Steppenrasen mit nur wenig Gebüsch.

Sie ernährt sich von anderen Reptilien, jungen Mäusen und großen Insekten. Schnellerer Beute (z.B. Eidechsen) lauert sie in einem Versteck auf, nestjunge Mäuse werden mit dem Geruchssinn (Züngeln) aufgespürt.

Obwohl diese Schlangenart tagaktiv ist, sind die Tiere aufgrund ihrer versteckten Lebensweise selbst für erfahrene Forscher oft kaum zu entdecken. Auch die Heidefreunde sichten selten mehr als 1-4 Exemplare pro Jahr. Aufgrund der günstigen Lebensbedingungen auf der Heide dürfte der Bestand aber wesentlich höher sein.

Die Schlingnatter ist von Ende März bis in den Oktober aktiv. Sie gehört übrigens zu den sogenannten ovoviviparen (=ei-lebendgebärend) Reptilien. Das Weibchen setzt die Eier nach mehrmonatiger Tragzeit erst kurz vor dem Schlüpfen der Jungtiere im Spätsommer ab.

Die Schlingnatter wird oft von Unkundigen mit giftigen Vipern, vor allem mit der Kreuzotter verwechselt. Die Kreuzotter besitzt allerdings ein starkes, niemals unterbrochenes Zickzackband auf dem Rücken. Die Kopfschuppen der Kreuzotter sind viel kleiner und zahlreicher als bei der Schlingnatter, die Pupillen schlitzförmig. Zudem ist die Kreuzotter in Niederösterreich ein ausgesprochener Gebirgsbewohner, sie ist in unserem Bundesland nur in den höhergelegenen Teilen der Alpen sowie im nördlichen Waldviertel zu finden.

Die nächsten Vorkommen der Kreuzotter sind mehr als 50 km Luftlinie von Perchtoldsdorf entfernt! Im Wiener Raum und im ganzen Wienerwald kommen keine für Menschen giftige Schlangen vor. Wie alle Schlangen steht auch die Schlingnatter unter Naturschutz.