Smaragdeidechse

Smaragdeidechse

Überblick

Nahrung: Insekten, Kleintiere, auch andere Eidechsen
Fortpflanzung: Männchen mit Revier von mehreren hundert Quadratmetern, sehr territorial, Paarung im Frühjahr, Eiablage zwischen Juni und Juli an sonnigen Stellen mit lockerem Boden, keine Brutpflege

  • wiss. Name:
    Lacerta viridis
  • Aussehen:
    bis 40 cm, Männchen smaragdgrün, in der Paarungszeit leuchtend blauer Kehle, Weibchen grün, schwarz-braune Sprenkelung, Jungtiere braun
  • Lebensraum:
    Böschungen in Südlage mit bestimmten Strukturen - niedriges Gebüsch, offene Bodenstellen oder Felsen, insektenreiche Wiesen, lockerer Boden oder Sand
  • Verbreitung:
    Von Ostdeutschland, Tschechien, Österreich aus ostwärts über weite Teile des Balkans und des südlichen Osteuropa bis Kleinasien

Die Smaragdeidechse (Östliche Smaragdeidechse) ist die mit Abstand größte heimische Eidechse. Sie erreicht eine Gesamtlänge von bis zu 40 cm. Am auffälligsten sind die fast einfärbig smaragdgrünen Männchen, deren Kehle sich zur Paarungszeit leuchtend blau färbt. Die Grundfärbung der Weibchen ist ebenfalls grün, allerdings mit starker schwarz- brauner Sprenkelung. Manche Weibchen weisen auch zwei helle Längsstreifen auf. Die Jungtiere haben nach dem Schlüpfen einen einfärbig braunen oder kupferfarbenen Rücken, halbwüchsige Tiere sind braun gemustert, nach etwa 2 Jahren sind sie erwachsen und färben sich grün.

Als Lebensraum bevorzugt die Smaragdeidechse Böschungen in Südlage, welche bestimmte Strukturen aufweisen müssen: niedriges Gebüsch (Versteck), offene Bodenstellen oder Felsen (Sonnenplatz), insektenreiche Wiesen (Nahrung), lockerer Boden oder Sand (Eiablage).

Gleich nach dem Verlassen des Winterquartiers finden sich Männchen und Weibchen zusammen. Kurz darauf beginnt die Paarung. Erwachsene Männchen sind ausgesprochen territorial. Sie verteidigen ihr mehrere hundert Quadratmeter großes Revier eifersüchtig gegen andere Männchen. Die Weibchen legen ihre Eier je nach Witterung im Juni oder Juli an sonnigen Stellen mit lockerem Boden ab. Danach kümmern sich die Weibchen nicht mehr um das Gelege, die Sonnenwärme brütet die Eier aus. Nach zwei Monaten schlüpfen die Jungen.
Erwachsene Tiere begeben sich im September in ihre Winterquartiere, die Jungen sind bis weit in den Oktober aktiv.

Die Smaragdeidechse ernährt sich von allen Tieren, die sie überwältigen kann. Dies können neben Insekten und anderen Kleintieren auch andere Eidechsenarten und sogar eigene Jungtiere sein.

Auf der Perchtoldsdorfer Heide ist diese schöne Echse mittlerweile sehr selten und nur mehr in einigen wenigen Exemplaren vorhanden. Hauptursache hierfür ist die große Zahl an freilaufenden Hunden, welche alle Winkel der Heide durchstöbern und den Eidechsen keine Möglichkeit zum Sonnen und Ausruhen lassen. Durch diese Stresseinwirkung verbrauchen die Tiere mehr Reserven, als sie durch Nahrungsaufnahme aufbauen können. Dies hat eine stark eingeschränkte Lebensdauer, erhöhte Sterblichkeit im Winter sowie verminderte Fortpflanzungsfähigkeit zur Folge.

Die Smaragdeidechse gilt in Österreich als stark gefährdet. Ihr Areal in Österreich ist stark zersplittert. Außer im Wiener Becken und an der Thermenlinie befinden sich Vorkommen entlang des Donautales, in der Südsteiermark und in Kärnten. Ihre Gesamtverbreitung umfasst Ost-, Mitteleuropa, die Balkanhalbinsel und den Süden der ehemaligen Sowjetunion.

In Europa finden sich noch drei weitere, nahe verwandte Arten: Die westliche Smaragdeidechse (Lacerta bilineata) (Rheintal, Frankreich, Nordwest-Spanien, Italien, West-Dalmatien) und die Riesensmaragdeidechse (Lacerta trilineata) (Balkan) sehen im erwachsenen Zustand unseren einheimischen Smaragdeidechsen sehr ähnlich. Bei Freilandbeobachtungen ist eine Unterscheidung nur anhand der anders gefärbten Jungtiere möglich. Die Iberische Smaragdeidechse (Lacerta schreiberi) (Atlantikküsten Spaniens und Portugals) ist stärker gesprenkelt, bei den Männchen ist in der Paarungszeit der ganze Kopf leuchtend blau.