Tagpfauenauge

Tagpfauenauge

Überblick

Nahrung: Brennnesseln, Ribisel, Brombeere, Hopfen, ...
Fortpflanzung: Eiablage auf Brennnesseln, bis zu 150 bedornte, schwarze Raupen pro Pflanze, Raupenstadium von Mai bis Juni bzw. Juli bis August (2. Generation), Überwinterung als Falter

  • wiss. Name:
    Inachis io
  • Aussehen:
    Auffällige Augenzeichnungen auf Vorder- und Hinterflügeln, Flügelspannweite 50-60 mm
  • Lebensraum:
    offenes Gelände, Flugzeit von März bis Mai und Ende Juni bis Anfang Oktober
  • Verbreitung:
    große Teile Europas bis zum 60. Breitengrad, alpin bis 2500 m Seehöhe

Das Tagpfauenauge zählt zu den häufigen Tagfalterarten und ist an seiner auffallenden Augenzeichnung auf den Flügeln leicht zu erkennen. Sie soll Feinde wie zum Beispiel Vögel und Eidechsen abschrecken. In normaler Ruhestellung hat der Falter die Flügel über dem Rücken zusammengeklappt, so dass nur die dunkle, unscheinbare Flügelunterseite sichtbar ist. Bei Beunruhigung werden die Flügel schnell auseinandergeklappt und die Vorderflügel mit einem schleifenden Geräusch vorgezogen, so dass beide Augenpaare sichtbar werden. Die Grundfärbung der Flügeloberseite ist weinrot bis rotbraun.

Der Falter überwintert auf Dachböden, in Kellern, hohlen Baumstämmen und anderen schützenden Stellen. Wenn das Wetter mild ist, beginnt er schon im zeitigen Frühjahr wieder zu fliegen. Besonders auf blühenden Salweiden (Palmkätzchen) kann man ihn dann als ersten Frühlingsboten unter den Schmetterlingen bewundern. Da er offenes Gelände bevorzugt, ist er auch auf der Perchtoldsdorfer Heide ab März zu finden.

Das Tagpfauenauge ist über große Teile Europas verbreitet mit Ausnahme der Gebiete nördlich des 60. Breitengrades. Da er gegen Kälte relativ unempfindlich ist, trifft man ihn in den Alpen noch in Höhen bis 2500 Meter an. Im nördlichen Teil des Verbreitungsgebietes gibt es nur eine Generation im Jahr, im südlichen Teil zwei Generationen.

Wer gerne Tagpfauenaugen in seinem Garten haben möchte, sollte in einer Ecke eine Gruppe von Brennnesseln stehen lassen. Die Falter entdecken sie bald und legen ihre Eier ab. Da Tagpfauenaugenraupen gesellig leben, können an einer Staude etwa 150 Raupen bis zur Verpuppung leben. Die Beobachtung eines vollen Lebenszyklus ist möglich, da die bedornten schwarzen Raupen auf den Brennnesselblättern leicht zu entdecken sind. Das Raupenstadium der ersten Generation dauert von Mai bis Juni. Brennnesselblätter sind aber auch beliebte Nahrungspflanzen für Raupen von anderen Faltern wie dem Kleinen Fuchs, dem Admiral, dem C-Falter und dem Landkärtchen.