Zebraschnecke

Überblick

Nahrung: abgestorbene, vom Regen durchnässte Gräser und Kräuter
Fortpflanzung: Zwitter, zwei Paarungszeiten: kurz nach dem Frühlingserwachen und nach dem Beginnen des Herbstregens (Ende August / Anfang September)

  • wiss. Name:
    Zebrina de­tri­ta
  • Aussehen:
    Gehäuse 15-25 x 8-12 mm, konisch bis eiförmig, grau-, weiß oder cremefarben mit unregelmäßiger Querstreifung
  • Lebensraum:
    Böschungen in Südlage mit vielen offenen Bodenstellen und vereinzelten Grashorsten
  • Verbreitung:
    von Südengland durch fast ganz Südeuropa bis Kleinasien

In einem so trockenen Lebensraum wie der Perchtoldsdorfer Heide würde kaum jemand so feuchtigkeitsliebende Tiere wie Schnecken vermuten. Trotzdem gibt es unter dieser Tiergruppe viele Arten, die speziell an trockene Verhältnisse angepasst sind.
Eine der interessantesten ist die auch auf der Heide vorkommende Zebraschnecke (Märzenschnecke, Große Turmschnecke). Sie ist aufgrund ihrer markanten äußeren Erscheinung unverwechselbar. Die Gehäusegröße beträgt 15-25 x 8-12 mm, das Gehäuse ist konisch bis eiförmig, grau-, weiß oder cremefarben mit unregelmäßiger Querstreifung.

Als Lebensraum bevorzugt die Zebraschnecke Böschungen in Südlage mit vielen offenen Bodenstellen und vereinzelten Grashorsten.

Sobald der erste warme Frühlingsregen gefallen ist, beenden die Zebraschnecken ihre Winterstarre und kriechen aus ihren selbstgegrabenen Erdlöchern. Die Art hat zwei Paarungszeiten: kurz nach dem Frühlingserwachen beginnt die erste Paarungszeit, eine zweite setzt nach dem Beginnen des Herbstregens (Ende August / Anfang September) ein. Die Tiere sind, wie alle einheimischen Landschnecken, Zwitter.

Als Nahrung bevorzugen die Tiere abgestorbene Gräser und Kräuter, welche aber erst vom Regen durchnässt sein müssen, bevor sie gefressen werden.

Die Zebraschnecke ist nur bei feuchtem und nassem Wetter aktiv. Bei Trockenheit vergraben sich die Tiere in lockerer Erde, einzelne Exemplare heften sich aber auch an Gräser, Kräuter und niedrige Büsche. Die Aktivitätsperiode endet je nach Wetterlage nach den ersten Herbstfrösten Mitte Oktober bis Mitte November.

Zebraschnecken reagieren besonders empfindlich auf Veränderungen ihres Lebensraumes. Wird zum Beispiel die Vegetation zu dicht, sterben die Tiere ab, da die notwendige Durchschnittstemperatur des Erdbodens nicht mehr erreicht wird. Besonders wichtig ist für die Art die Beweidung durch Schafe. Diese halten einerseits die Vegetation kurz, andererseits dienen sie der Ausbreitung. Bei feuchtem Wetter verfangen sich manchmal einzelne Schnecken im Pelz der Schafe. Wird die Herde umgekoppelt, können die ansonsten kaum mobilen Schnecken einen neuen Lebensraum erschließen. Vor etwa 50 Jahren war die Zebraschnecke noch ein häufiger Bewohner der ostösterreichischen Flach- und Hügelländer. Durch die Zerstörung vieler Trockenrasen ist sie mittlerweile selten geworden und gilt in Österreich als stark gefährdet.