Die letzte von insgesamt fünf Naturerlebniswochen auf der Perchtoldsdorfer Heide fand heuer vom 28. August bis 1. September statt. Gemeinsam mit 30 unternehmungslustigen Naturforscher*innen - darunter viele bekannte Gesichter - erforschten wir fünf Tage lang nicht nur unterschiedliche Natur-Lebensräume, sondern hatten auch viel Zeit zum Spielen, Basteln und Austoben.
Am Montagmorgen machten wir uns auf den Weg vom Heideparkplatz zum Bildungsgarten. Zu Beginn spielten wir einige lustige Kennenlernspiele. Diese wurden von Mal zu Mal schwieriger. Am Ende "verschwand" jeweils ein Kind und die anderen Kinder mussten herausfinden, wer fehlte. Danach konnten sich die Kinder je nach Lust und Laune im Areal des Bildungsgartens frei bewegen: aus Ästen und Heu wurden Tipis gebaut, zahlreiche Kunstwerke entstanden im wind- und wettergeschütztem Zelt. Nach dem Mittagessen, bei dem es Nudeln mit verschiedenen Saucen zur Auswahl gab, machten wir uns auf den Weg auf die Heide. Nach einer kurzen Einführung zum Lebensraum Trockenrasen und seine besonderen Tiere und Pflanzen bekamen die Kinder Becherlupen und durften sich auf die Suche nach Insekten und Spinnen machen. Unter den Funden waren zahlreiche Bläulinge, unzählige Kurz- und Langfühlerschrecken, eine Feldgrille sowie Frühlings-Mistkäfer. Bevor der Tag zu Ende war schlüpften die Kinder beim Kluppenspiel in die Rolle von Neuntötern und Insekten und lernten so mehr über die Vorratshaltung dieser besonderen Vögel.
Am Dienstag fand unser abenteuerlicher Waldtag statt. Schnell waren die Rucksäcke gepackt und los ging die Wanderung. Am Weg spielten wir zahlreiche Wald-Spiele. In Erinnerung bleiben wird uns "Adlerauge sieht", ein Anschleichspiel, das den Kindern besonders großen Spaß machte. Danach bekamen die Kinder die Aufgabe in Gruppen ein eigenes Pokémon zu erfinden und dieses aus Naturmaterialien zu bauen. Die Endergebnisse waren besonders kreativ, so gab es etwa einen Zapfen- und Blitzangriff und eine Wasserverteidungungsstrategie. Nach dem Mittagessen - heute ein kaltes Picknick - erreichten wir einen Waldteich. Dort bahnten sich die Kinder einen Weg um den Teich. Dabei mussten Baumstämme und steile Böschungen überwunden werden. Eine Herausforderung für die Kleinsten. Doch alle meisterten diese mit Bravour. Am Ende wurde sogar eine Liane entdeckt, auf der sich die Kinder durch den Wald schwingen konnten. Nach der Wanderung waren wir alle sehr müde. Einige Kinder ruhten sich in der Leseecke unter der Linde aus, während manche an ihren Tipis weiter bauten.
Den Mittwochmorgen verbrachten wir wieder im Bildungsgarten, wo die Kinder weiter Tipi bauen, basteln oder lesen konnten. Es entstand das erste Heide-Restaurant, das für wenige Hände Heu Pizza, Nudeln, Tacos und sogar Blaubeersaft verkaufte. "Gekocht" wurde "alles Bio und Natur" aus Naturmaterialien. So wurden Holunderbeeren kurzerhand zu Ketchup, Holzspäne zu Nudeln und Walnussschalen zu grünem Pesto. Die Restaurant-Idee fand unter den Kindern schnell Nachahmer, sodass das erste Restaurant bald Konkurrenz bekam. Zum Glück waren die drei Betreuer:innen sehr hungrig, sodass alle Restaurants genug verkaufen konnten. Am späteren Vormittag bauten wir gemeinsam einen Hindernis-Parcours unterhalb des Spielplatzes. Während der Großteil der Gruppe diesen mehrmals durchlief, konnte nach Lust und Laune auch Ball gespielt oder Karussell gefahren werden. Nach dem Mittagessen, heute gab es Reis mit Erbsen, Mais und Knackwürsten, besuchten wir noch die Schafe. Wir erfuhren mehr über die Beweidung der Heide, warum diese für deren Erhaltung unbedingt notwendig ist und fanden eine Gottesanbeterin.
Da der Donnerstag der wärmste Tag der Woche war, ernannten wir ihn kurzerhand zum Gewässertag und machten uns, ausgerüstet mit Badekleidung, Keschern und Kübeln auf zum Liesingbach. Dort wurden wir zu Flussforschern, erkundeten die Tierwelt des Bachs. Wir fanden Bachflohkrebse, Libellenlarven, kleine Fische und sogar zwei Wasserskorpione. Das Mittagessen bestand diesmal aus einem Picknick mit Brot, Aufstrichen, Gemüse, Käse und Schinken. Am Nachmittag bauten wir Floße und veranstaltenen ein Floßrennen. Dieses ging über drei Runden an verschiedenen Abschnitten der Liesing und war äußerst spannend für die Zuschauer.
Auch der Freitag verlief harmonisch. Nach einer Vormittagsjause tobten wir uns kreativ aus und bastelten Waldgeister aus Ton, denen wir im Wald oberhalb der Heide ein Zuhause suchten. Dabei entstanden ganze Waldgeist-Burgen. Wir stärkten uns mit Erdäpfel und Schnittlauchsauce, bevor die Kinder fleißig halfen den Bildungsgarten wieder sauber zu machen. Die letzte Stunde verbrachten wir am Spielplatz auf der Heide.
Zusammenfassend war die Naturerlebniswoche auch heuer wieder sehr abenteuerlich und erlebnisreich. Wir haben gemeinsam viele Lebensräume und Tiere entdeckt, wir hatten Spaß beim gemeinsamen Spielen, Basteln und Lesen und freuen uns schon auf nächstes Jahr, wo wir hoffentlich ganz viele junge Naturforscher:innen wieder sehen werden.
Sandra, Romana und Tyler