Heute hatten viele Naturinteressierte die Möglichkeit, den bunt blühenden Lebensraum Trockenrasen der Perchtoldsdorfer Heide mit seinen Bewohnern zu entdecken. Zu Beginn machten die beiden Biolog:innen des Heidevereins Irene Drozdowski und Alexander Mrkvicka eine kleine Zeitreise in die letzte Eiszeit um so die Geschichte des Gebietes näherzubringen. Wenig Gehölze und vorrangig Steppen waren aufgrund von Mammuts hier in dieser Gegend der dominierende Lebensraum. Im Laufe der Zeit ersetzten andere große Weidetiere die Mammuts und die Landschaft behielt ihren weitläufig freistehenden Charakter. Mit zunehmend sinkender Weidewirtschaft eroberte der Wald in den letzten Jahrzehnten immer mehr Fläche der Heide zurück.
Die besondere Diversität des Lebensraumes Trockenrasen konnte von den Besuchern bestaunt werden. Unter anderem wurde der gelbe Lauch (Allium flavum) oder auch der Feld-Mannstreu (Eryngium campestre) als Foto-Motiv genutzt. Aber nicht nur die Flora der Perchtoldsdorfer Heide wurde bewundert, sondern auch die Vielfalt der Insekten konnte mit einigen fleißigen Helfer:innen, ausgestattet mit Becherlupen, entdeckt werden. Die Larve der Europäischen Gottesanbeterin (Mantis religiosa) war nur eine von vielen erforschten Insekten.
Mit Einbruch der Dunkelheit kamen auch die ersten Fledermäuse und nachtaktiven Insekten zum Vorschein. Mit Hilfe eines speziellen Aufnahmegerätes konnten vereinzelt Fledermäuse entdeckt werden. Anschließend gab es einen kleinen Vortrag zum Thema Nachtfalter von dem Schmetterlingskundler Peter Buchner. Dank einer Lichtfalle, auch genannt Leuchtturm, konnte so eine Vielfalt an nachtaktiven Insekten beobachtet werden. Ausgestattet mit Taschenlampen machten sich die Naturinteressierten am Ende noch auf die Suche nach besonderen Nachtfaltern.
Wer sich für die faszinierende Artenvielfalt in Perchtoldsdorf einsetzen möchte, ist herzlich eingeladen, bei der Heidepflegewoche (09. – 15.September) mitzuhelfen.
Victoria Baluch, Praktikantin des Landschaftspflegevereines