Changemaker #nature: Insekten-Highway in Perchtoldsdorf – Einsaat einer Naturwiese

Im Zuge des Projekts „Insekten-Highway in Perchtoldsdorf“, finanziert durch den Wettbewerb Changemaker #nature, säten die motivierten Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen eine Naturwiese mit heimischen Wildblumensaatgut in der Wolfgang-Leeb-Gasse, der Wiener Gasse und der Mühlgasse in Perchtoldsdorf an.  © FdPH
Die Pfadfindergruppe Perchtoldsdorf leistete heute einen wichtigen Beitrag zum Schutz der heimischen Insektenvielfalt. © FdPH
Beim Pantomime-Spiel galt es, Gegenstände rund um das Thema "Naturwiese" zu erraten. © FdPH
"Was haben Bienen mit dem Thema Wiese zu tun?" © FdPH
Beim Erkunden des Geländes sollten die Pfadfinder:innen Samen und Früchte finden. © FdPH
Die stillgelegten Gleise entlang des Insektenhighways laden zum Spielen und Forschen ein. © FdPH
Changemaker #nature wird durch den Biodiversitätsfonds des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie gefördert.
Gemeinsam wurde besprochen, was eine Naturwiese überhaupt ausmacht. © FdPH/L. Strobl
Naturpädagogin Jasmin erzählte über die ausgeklügelten Verbreitungsstrategien von Pflanzen. © FdPH
Beim KIM Spiel wurden Gegenstände, die mit dem Thema "Wiese" zu tun haben, gezogen und erraten. © FdPH/L. Strobl
Gemeinsam wurde überlegt, welche verschiedenen Arten von Samen es eigentlich gibt und wie sie verbreitet werden. © FdPH
Zur Vorbereitung wurden die gefrästen Flächen mit dem Rechen geebnet. © FdPH
Auch an der Wiener Gasse wurde fleißig gerecht. © C. Michor
Die Caravelles und Explorer sind konzentriert bei der Sache.  © C. Michor
Jasmin zeigte vor, wie es geht. © FdPH
Jennifer-Florian zeigte vor, wie es geht. © FdPH/L. Strobl
Das Rechen ist wichtig, damit die Samen keimen und gut wachsen können, ohne von den schon vorhandenen Pflanzen überwuchert zu werden. © FdPH/L. Strobl
Gemeinsam bereiteten wir den Boden für die Einsaat vor... © FdPH/L. Strobl
...und hatten dabei viel Spaß. © FdPH/L. Strobl
Artenärmere Flächen entlang des Insektenhighways werden neu eingesät um sie bunter und vielfältiger zu machen. © FdPH/L. Strobl
Grassoden und Wurzelteile wurden an den Flächenrand gebracht, wo die Gemeinde sie abholen wird. © FdPH
Das Saatgut wurde gut durchgemischt und noch einmal genau betrachtet. © FdPH
Vorsichtig werden die Wildblumensamen auf dem frisch gefrästen Boden verteilt. © FdPH
Mit viel Feingefühl wird an manchen Stellen nachgesät.  © C. Michor
Perfekt koordiniert verteilten die Guides und Späher händeweise Saatgut auf den Flächen. © FdPH
Naturpädagoge Norbert machte es vor. © FdPH
Viel Spaß hatten die Caravelles und Explorer bei der Einsaat. © FdPH/L. Strobl
"Was wird hier eigentlich gesät?" © FdPH/L. Strobl
Unter Anleitung der Heidevereins-Pädagog:innen verteilten die Kinder und Jugendlichen sorgfältig das Saatgut auf den Flächen. © FdPH
Auch die Wichtel und Wölflinge halfen fleißig beim Verstreuen des Saatguts. © FdPH
An manchen Stellen wird noch nachgesät. © FdPH
Perfekt koordiniert suchte sich jeder sein Plätzchen zum Einsäen. © FdPH
Im Team waren wir besonders schnell. © FdPH
Mit einer Walze wurden die Samen angedrückt. © FdPH
Trotz der anstrengenden Arbeit hatten wir viel Spaß! © FdPH
Schnell hatten wir viele Quadratmeter Naturwiese eingesät. © FdPH
Zum Abschluss noch ein lautes "Gut Pfad!" © C. Michor

Die Pfadfindergruppe Perchtoldsdorf leistete heute einen wichtigen Beitrag zum Schutz der heimischen Insektenvielfalt. Im Zuge des Projekts „Insekten-Highway in Perchtoldsdorf“, säten die motivierten Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen eine Naturwiese mit heimischen Wildblumensaatgut in der Wolfgang-Leeb-Gasse, der Wiener Gasse und der Mühlgasse in Perchtoldsdorf an - finanziert durch den Wettbewerb Changemaker #nature und mit Unterstützung von Heideverein und Marktgemeinde Perchtoldsdorf.

Bevor es an die Arbeit ging, wurde spielerisch wiederholt, was eine Naturwiese überhaupt ausmacht. Die Kinder und Jugendlichen sollten pantomimisch Gegenstände, die mit dem Thema „Wiese“ zu tun haben, darstellen. Diese mussten von anderen Mitspieler:innen erraten werden. „Was haben (Wild-)bienen mit einer Naturwiese zu tun?“ und „Warum ist es keine gute Idee, einen Hundehaufen in der Wiese liegen zu lassen?“ sind nur zwei von vielen Fragen, die an diesem Vormittag beantwortet wurden. Dass eine Naturwiese nur ein bis zwei Mal im Jahr gemäht werden soll, und dass auch eine abgeblühte Wiese im Herbst noch ein toller Lebensraum für viele Insekten ist, überraschte dabei nicht wenige.

Nach einer kurzen Pause durften die Kinder und Jugendlichen auf die Suche nach Samen und Früchten gehen. Aufmerksam suchten sie das Gelände ab und sammelten klettende Samen vom Wiesenkerbel, reife Hagebutten und geflügelte Ahornfrüchte ein. Gemeinsam betrachteten wir die Vielfalt der Samen und besprachen, mit welchen ausgeklügelten Strategien sich Pflanzen überhaupt vermehren, und warum es so wichtig ist, regionales Wildblumen-Saatgut (REWISA) zu verwenden. Die Pflanzen sind nämlich besonders gut angepasst an das trocken-warme Klima an der Thermenlinie und bringen auch den heimischen Insekten mehr als eine Einheitsmischung aus dem Baumarkt, die meist aus Ackerbeikräutern oder wenigen, häufigen Wiesenpflanzen besteht, die mit Trockenheit nicht zurecht kommen.

Dann ging es endlich an die Arbeit. Fleißig wurden zuerst die letzten Reste der Grasnarbe entfernt und die einige Tage zuvor gefräste Fläche mit Rechen geglättet. Das ist wichtig, damit die Samen keimen und gut wachsen können, ohne von den schon vorhandenen Pflanzen überwuchert zu werden. Gleich darauf fielen auch schon die ersten Samen auf den perfekt vorbereiteten Boden. Unter Anleitung der Heidevereins-Pädagog:innen verteilten die Kinder und Jugendlichen sorgfältig das Saatgut auf den Flächen. Mit einer Walze wurden die Samen angedrückt. Schnell hatten wir viele Quadratmeter Naturwiese eingesät. Ist es feucht genug, werden die ersten Keimlinge schon in den nächsten paar Wochen zu sehen sein. Schon nächstes Jahr erwartet uns und die Insekten dann eine bunt-blühende Naturwiese. Richtig gepflegt, wird diese in den nächsten Jahren ein wichtiger Lebensraum für Schachbrettfalter, Stieglitz und Co. sein.

Insekten-Highway

Der bereits mehrfach ausgezeichnete Insekten-Highway wurde seit 2020 von der Marktgemeinde Perchtoldsdorf in Kooperation mit dem Heideverein ins Leben gerufen. Er ist ein Vorbildprojekt für die Förderung und Wiederherstellung von biologischer Vielfalt im SiedlungsraumHier findest Du alle aktuellen Flächen des Insekten-Highways. Mit dabei ist z.B. auch eine Blühfläche beim Parkplatz Rudolfgasse von den Weinbaubetrieben Fam. Barbach, F. und B. Breitenecker, F. Nigl und I. und W. Nigl. Projektpartner sind die Pfadfindergruppe Perchtoldsdorf (siehe auch Facebook), der Heideverein und die Marktgemeinde Perchtoldsdorf.

Gemeinsam mit den Biolog:innen des Heidevereins werden die rund 70 Pfadfinder:innen die Vielfalt am Insekten-Highway erforschen und mit der internationalen Forschungs-App iNaturalist dokumentieren. Mit der gezielten Neuanlage von Wiesen-Trittsteinen auf den bestehenden Highway-Flächen im Herbst 2024 - in Bereichen wo es nährstoffreicher und aktuell weniger artenreich ist - wird die Artenvielfalt des Insekten-Highways weiter gesteigert. Verwendet wird dabei ausschließlich heimisches Wildblumen-Saatgut aus unserer Region (REWISA-zertifiziert). Im Jahr 2025 werden die Pfadfinder:innen dann Hand bei der Entwicklungspflege anlegen, denn die Neuanlage von Naturwiesen-Flächen gehört zu den anspruchsvollen Methoden der Wiederherstellung von Lebensräumen.

Changemaker #nature

Changemaker #nature ist das größte Biodiversitätsprojekt für Jugendliche und Jugendorganisationen in Österreich. Aus insgesamt 27 Einreichungen wählte die junge Jury 18 herausragende Projekte aus. Darunter die Einreichung der Pfadfindergruppe Perchtoldsdorf, die gemeinsam mit dem Verein „Freunde der Perchtoldsdorfer Heide“ bis 2025 Workshops, Naturführungen und eine Naturwieseneinsaat rund um den Insektenhighway unternehmen wird. Dieses Projekt wird durch den Biodiversitätsfonds des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie gefördert und von Blühendes Österreich - BILLA gemeinnützige Privatstiftung kofinanziert.