Goldruten-Management in Kaltenleutgeben

Das Team des LPV beim heutigen Pflegeeinsatz.
Die Blütenstände der invasiven Goldrute wurden entfernt und fachgerecht entsorgt.
Gottesanbeterinnen fühlen sich bei hochsommerlichen Temperaturen besonders wohl.
Die Arbeit ist nicht nur sinnvoll, sie kann auch viel Spaß machen.
Besonders wichtig ist es, die invasive Goldrute samt ihrer Wurzeln auszureißen.

Zwei Biolog:innen und zwei Praktikan:innen des LPV gingen heute bei hochsommerlichen Temperaturen gemeinsam daran, Goldrutenbestände in der Nähe des Naturschutzgebiet Teufelsstein-Fischerwiesen auszureißen, um die dort einzigartige Natur vor der invasiven Pflanzenart zu bewahren.

Die Pflanze wurde entweder händisch möglichst mitsamt der Wurzeln ausgerissen, bei sehr dichten Beständen auch nur geköpft. Wichtig ist es neben der Wurzeln vor allem auch die Blütenstände zu entfernen und fachgerecht mit dem Restmüll zu entsorgen, da durch die Samen im Biomüll eventuell wieder ausgebracht werden würden.

Die Kanadische- und die Riesen-Goldrute (Solidago gigantea und Solidago canadensis) stammen ursprünglich aus Nordamerika. Anfänglich wurden sie in Gärten als Bienenweide gepflanzt. Dies hatte jedoch Folgen, da sie sich rasch verbreitet und in freier Natur viele heimische Pflanzen- und in Folge auch Tierarten verdrängt. Übrig bleiben eintönige Goldruten-Bestände, die Bestäubern zwar für wenige Wochen Nahrung liefern, jedoch die restliche Zeit eine für Bienen, Schmetterlinge und Schwebfliegen karge Fläche hinterlassen. Daher braucht es gezielte Pflegeeinsätze, um sie wieder loszuwerden.

Warum ist es so wichtig Neophyten-Management zu betreiben und dies auch außerhalb von Schutzgebieten durchzuführen?
Auch außerhalb von Schutzgebieten ist es sinnvoll die Biodiversität zu erhalten, da es auch dort seltene und gefährdete Arten gibt. Außerdem soll die Ausbreitung der Goldrute verringert werden, sowohl in angrenzende Schutzgebiete, als auch in angrenzende Siedlungsbereiche. Dass die Maßnahmen funktionieren, sieht man daran, dass die Goldrutenbestände in den von uns gepflegten Gebieten von Jahr zu Jahr kleiner werden – ein schöner Erfolg!

Du möchtest dich auch engagieren und invasive Pflanzenarten melden? Über die kostenlose, internationale Naturforschungs-App iNaturalist haben wir das Projekt „Neobiota Netzwerk Natur Region Thermenlinie - Wiener Becken“ erstellt. Mittels hochgeladener Fotos kannst Du unkompliziert Sichtungen (invasiver) Neobiota melden. Die Bestimmung Deiner Funde übernehmen dabei Expert:innen online. So erleichterst Du die Kartierung und gezielte Bekämpfung problematischer Neobiota, unterstützt seltene Arten und Lebensräume, hilfst unser aller Gesundheit zu schonen und hohe Folgekosten für Grünflächenpflege, bei Hochwasser und Nahrungsmittel-Anbau zu vermeiden.

Mit ihrem tatkräftigen Einsatz sind die Freiwilligen Teil der Netzwerk Natur Region - unseres Netzwerks an Menschen für ein Netzwerk an Naturflächen - an der sich bereits 25 Gemeinden und zahlreiche Vereine, Schulen, Landwirt:innen und Unternehmen der Region Thermenlinie-Wiener Becken beteiligen.

Der Pflegetermin ist eine Kooperation zwischen Landschaftspflegeverein und dem Verein Freunde der Perchtoldsdorfer Heide.

Werde auch DU Teil unseres Netzwerks und schau bei unseren zahlreichen Führungen und Pflegeterminen vorbei. Nähere Infos findest du hier.