Die letzte Naturerlebniswoche des Sommers fand vom 26. bis 30. August statt. Gemeinsam mit 30 unternehmungslustigen Naturforscher:innen - darunter viele altbekannte Gesichter - erforschten wir fünf Tage lang unterschiedliche Natur-Lebensräume und hatten viel Zeit zum freien Spielen, Basteln und Austoben.
Am Montagmorgen machten wir uns auf den Weg vom Heideparkplatz zum Bildungsgarten. Da mehr als die Hälfte der Kinder schon mindestens einmal bei der Ferienwoche dabei war, durften diese Kinder den neuen erklären wie das Kompost-Klo funktioniert, wo Trinkwasser zu finden ist und bis wohin man sich frei bewegen darf. Dabei lernten sie sich untereinander kennen und es wurden auch erste Freundschaften geschlossen. Im Anschluss konnten sich die Kinder je nach Lust und Laune im Areal des Bildungsgartens frei bewegen: aus Ästen und Heu wurden Tipis gebaut, Freundschaftsarmbänder und Kunstwerke entstanden im wettergeschütztem Zelt. Nach dem Mittagessen, bei dem es Nudeln mit verschiedenen Saucen zur Auswahl gab, machten wir uns auf den Weg auf die Heide. Nach einem kurzen Besuch bei den Schafen und einem Laufspiel, bei dem die Kinder die Tiere und Pflanzen kennen lernten, bekamen sie Becherlupen ausgeteilt und durften sich auf die Suche nach Insekten und Spinnen machen. Unter den Funden waren unzählige Kurz- und Langfühlerschrecken, eine Gottesanbeterin (Mantis religiosa), eine Feldgrille (Gryllus campestris) und ein Komma-Dickkopffalter (Hesperia comma). Im Anschluss mussten die jungen Naturforscher:innen noch beim Tierspuren-Quiz bestehen. Dabei mussten Fußabdrücke dem richtigen Tier zugeordnet werden, was oftmals gar nicht so einfach war!
Am Dienstag fand unser abenteuerlicher Waldtag statt. Schnell waren die Rucksäcke gepackt und los ging die Wanderung. Am Weg spielten wir zahlreiche Wald-Spiele. In Erinnerung bleiben wird uns „Adlerauge sieht", ein Anschleichspiel, das den Kindern besonders großen Spaß machte. Beim „Zahnstocherspiel" konnten die Abenteurer selbst erleben wie Warn- und Tarnfarben wirken. Dabei schlüpften sie abwechselnd in die Rolle von Vogel-Küken und Vogel-Eltern und mussten möglichst viele Insekten (Zahnstocher) finden. Es war es ganz schön schwierig, grüne und braune Zahnstocher in der Wiese zu entdecken. Wesentlich leichter ging dies bei den orangen und roten "Insekten". Zum Mittagessen - heute ein kaltes Picknick - erreichten die Kammersteiner Hütte. Nach dem Essen genossen wir die herrliche Aussicht vom Turm und tobten uns am Spielplatz aus. Zurück im Bildungsgarten wurde weiter an den Tipis gebaut oder sich in der Lese-Ecke unter der Linde ausgeruht.
Den Mittwochmorgen verbrachten wir wieder im Bildungsgarten, wo die Kinder weiter Tipi bauen, basteln oder lesen konnten. Im Laufe des Vormittags entstanden großartige Kunstwerke wie etwa ein Angel-Ziesel, ein Skifahr-Ziesel und ein Taucher-Ziesel. Nach dem Mittagessen, heute gab es Reis mit Erbsen, Mais und Knackwürsten, gab es für die Kinder einen Orientierungslauf über die Heide. Jede Gruppe bekam ein Luftbild mit eingezeichneten Stationen, die angelaufen werden mussten. Bei jeder Station galt es ein Säckchen mit einem Tierspuren-Stempel zu finden und diesem den richtigem Tier auf dem Aufgabenblatt zuzuordnen. Alle Gruppen meisterten die Aufgabe hervorragend und hatten viel Spaß dabei, so schnell wie möglich von Station zu Station zu laufen.
Da der Donnerstag der wärmste Tag der Woche war, ernannten wir ihn kurzerhand zum Gewässertag und machten uns, ausgerüstet mit Badekleidung, Keschern und Kübeln auf zum Liesingbach. Dort wurden wir zu Flussforschern, erkundeten die Tierwelt des Bachs. Wir fanden Bachflohkrebse, Libellenlarven, kleine Fische, Rückenschwimmer und sogar mehrere Wasserskorpione (Nepa cinerea). Wasserskorpione gehören zu den Wanzen und haben am Körperende keinen Stachel, sondern ein Atemrohr. Die Vorderbeine sind zu Fangbeinen umgebildet, mit denen sie Insektenlarven, kleine Fische und Wasserläufer erbeuten. Auch einige tote Signalkrebse wurden aus dem Wasser geborgen und im Rahmen einer aufwendigen Trauer-Zeremonie feierlich begraben. Das Mittagessen bestand aus einem Picknick mit Brot, Aufstrichen, Gemüse, Käse und Schinken. Am Nachmittag bauten wir Floße und veranstalteten ein Floß-Wettrennen. Immer wieder konnten sich die Kinder zwischendurch im kühlen Bach erfrischen!
Der Freitag verlief harmonisch. Nach einer Vormittagsjause tobten wir uns kreativ aus und bastelten Waldgeister aus Ton, denen wir im Wald oberhalb der Heide ein Zuhause suchten. Dabei entstanden ganze Waldgeist-Burgen. Wir stärkten uns mit Erdäpfel und Schnittlauchsauce, bevor die Kinder fleißig halfen den Bildungsgarten wieder sauber zu machen.
Zusammenfassend war die Naturerlebniswoche auch heuer wieder sehr abenteuerlich und erlebnisreich. Wir haben gemeinsam viele Lebensräume und Tiere entdeckt, wir hatten Spaß beim gemeinsamen Spielen, Basteln und Lesen und freuen uns schon auf nächstes Jahr, wo wir hoffentlich ganz viele junge Naturforscher:innen wieder sehen werden.
Sandra, Romana und Tyler