Die erste von insgesamt sechs Naturerlebniswochen auf der Perchtoldsdorfer Heide fand heuer vom 8. bis 12. Juli statt. Gemeinsam mit 20 unternehmungslustigen Naturforscher:innen - darunter viele neue Gesichter - erforschten wir fünf Tage lang nicht nur unterschiedliche Natur-Lebensräume, sondern hatten auch viel Zeit zum Spielen, Basteln und Austoben.
Am Montagmorgen machten wir uns auf den Weg vom Heideparkplatz zum Bildungsgarten. Zu Beginn spielten wir einige lustige Kennenlernspiele. Diese wurden von Mal zu Mal schwieriger. Am Ende "verschwand" jeweils ein Kind und die anderen Kinder mussten herausfinden, wer fehlte. Danach konnten sich die Kinder je nach Lust und Laune im Areal des Bildungsgartens frei bewegen: aus Ästen und Heu wurden Tipis gebaut, Freundschaftsarmbänder und Kunstwerke entstanden im wind- und wettergeschütztem Zelt. Nach dem Mittagessen, bei dem es Nudeln mit verschiedenen Saucen zur Auswahl gab, machten wir uns auf den Weg auf die Heide. Da dort gerade das Ziesel-Monitoring stattfand, hatten wir sogar die Möglichkeit ein Ziesel aus nächster Nähe zu sehen! Nach einer kurzen Einführung zum Lebensraum Trockenrasen und einem Laufspiel, bei dem die Kinder die Tiere und Pflanzen kennen lernten, bekamen sie Becherlupen ausgeteilt und durften sich auf die Suche nach Insekten und Spinnen machen. Unter den Funden waren unzählige Kurz- und Langfühlerschrecken, Veränderliche Ölkäfer (Mylabris variabilis) sowie ein Schachbrettfalter (Melanargia galathea).
Am Dienstag fand unser abenteuerlicher Waldtag statt. Schnell waren die Rucksäcke gepackt und los ging die Wanderung. Am Weg spielten wir zahlreiche Wald-Spiele. In Erinnerung bleiben wird uns „Adlerauge sieht", ein Anschleichspiel, das den Kindern besonders großen Spaß machte. Beim „Zahnstocherspiel" konnten die Abenteurer selbst erleben wie Warn- und Tarnfarben wirken. Dabei schlüpften sie abwechselnd in die Rolle von Vogel-Küken und Vogel-Eltern und mussten möglichst viele Insekten (Zahnstocher) finden. Es war es ganz schön schwierig, grüne und braune Zahnstocher in der Wiese zu entdecken. Wesentlich leichter ging dies bei den orangen und roten "Insekten". Zum Mittagessen - heute ein kaltes Picknick - erreichten wir einen Waldteich. Nach dem Essen bahnten sich die Kinder einen Weg um den Teich. Dabei mussten Baumstämme und steile Böschungen überwunden werden. Eine Herausforderung für die Kleinsten. Doch alle meisterten diese mit Bravour. Bevor wir uns zurück in den Bildungsgarten machten, bauten wir noch standhafte Ritterburgen, die wir anschließend mit Kiefernzapfen abschießen durften. Nach der Wanderung waren wir alle sehr müde. Einige Kinder ruhten sich in der Leseecke unter der Linde aus, während manche an ihren Tipis weiter bauten.
Da der Mittwoch der wärmste Tag der Woche war, ernannten wir ihn kurzerhand zum Gewässertag und machten uns, ausgerüstet mit Badekleidung, Keschern und Kübeln auf zum Liesingbach. Dort wurden wir zu Flussforschern, erkundeten die Tierwelt des Bachs. Wir fanden Bachflohkrebse, Libellenlarven, kleine Fische und sogar einen Wasserskorpion. Das Mittagessen bestand wieder aus einem Picknick mit Brot, Aufstrichen, Gemüse, Käse und Schinken. Am Nachmittag bauten wir Staudämme und spielten Fußball. Immer wieder konnten sich die Kinder zwischendurch im kühlen Bach erfrischen!
Den Donnerstagmorgen verbrachten wir wieder im Bildungsgarten, wo die Kinder weiter Tipi bauen, basteln oder lesen konnten. Am späteren Vormittag bauten wir gemeinsam einen Hindernis-Parcours unterhalb des Spielplatzes. In Gruppen überlegten sich die Kinder zunächst, welche Hindernisse gebaut werden sollen und setzten dies im Anschluss mit Hilfe der Naturpädagoginnen gemeinsam um. Nach einem Testlauf veranstalteten wir einen Wettbewerb, bei dem die Zeit gestoppt wurde und im Anschluss in jeder Altersklasse die Sieger gekürt wurden. Der Hindernislauf machte den Kindern so großen Spaß, dass er noch unzählige Male absolviert wurde. Nach dem Mittagessen, heute gab es Reis mit Erbsen, Mais und Knackwürsten, schärften wir unseren Hörsinn. Beim Lauschespiel saßen die Naturforscher:innen im Kreis und mussten sich an ein Kind in der Mitte anschleichen, ohne dass sie gehört wurden. Bei einem weiteren Spiel schlüften sie in die Rolle von Fledermäusen und mussten fünf Minuten lang alle Geräusche um sich herum aufzeichnen bzw. aufschreiben. Zum Abschluss des Tages besuchten wir noch die Schafe. Wir erfuhren mehr über die Beweidung der Heide, warum diese für deren Erhaltung unbedingt notwendig ist.
Auch der Freitag verlief harmonisch. Nach einer Vormittagsjause tobten wir uns kreativ aus und bastelten Waldgeister aus Ton, denen wir im Wald oberhalb der Heide ein Zuhause suchten. Dabei entstanden ganze Waldgeist-Burgen. Wir stärkten uns mit Erdäpfel und Schnittlauchsauce, bevor die Kinder fleißig halfen den Bildungsgarten wieder sauber zu machen.
Zusammenfassend war die Naturerlebniswoche auch heuer wieder sehr abenteuerlich und erlebnisreich. Wir haben gemeinsam viele Lebensräume und Tiere entdeckt, wir hatten Spaß beim gemeinsamen Spielen, Basteln und Lesen und freuen uns schon auf nächstes Jahr, wo wir hoffentlich ganz viele junge Naturforscher:innen wieder sehen werden.
Sandra und Romana