Nachtleben in der Steppe - Naturführung auf der Perchtoldsdorfer Heide

Bis spät in die Nacht waren die Naturinteressierten auf der Heide unterwegs. © LPV/S. Engel
Heute hatten viele Naturinteressierte die Möglichkeit, den bunt blühenden Lebensraum Trockenrasen der Perchtoldsdorfer Heide mit seinen Bewohnern bei Nacht zu entdecken. © LPV/S. Engel
Biologe Felix erzählte spannende Hintergründe zu den Tieren und Pflanzen der Heide. © LPV/S. Engel
Mistkäfer sind besonders spannende Tiere! © LPV/S. Engel
Mit dem Fledermaus-Detektor können die Ultraschall-Laute der Fledermäuse hörbar gemacht werden. © LPV/S. Engel
Aufbau des Fledermaus-Skeletts. © LPV/S. Engel
Biologe Felix stellt bei der Nacht-Führung spannende Tiere und Pflanzen der Heide vor. © LPV/S. Engel
Das Wiener Nachtpfauenauge ist der größte heimische Schmetterling. © LPV/S. Engel
Durch die Beweidung mit Schafen können die wertvollen Trockenrasen vor dem Verbuschen bewahrt werden. © LPV/S. Engel
Beim Leuchtturm von Peter Buchner gab es zahlreiche spannende Funde zu betrachten. © LPV/S. Engel
Bei der Nacht-Führung wurden Tiere und Pflanzen der Nacht entdeckt. © LPV/S. Engel
Dank einer Lichtfalle, auch genannt Leuchtturm, konnte so eine Vielfalt an nachtaktiven Insekten beobachtet werden. © LPV/S. Engel
Bei der Nacht-Führung wurden Tiere und Pflanzen der Nacht entdeckt. © LPV/S. Engel
Foto-Sammlung von Schmetterlings-Experte Peter Buchner.  © LPV/S. Engel

Eine besondere Möglichkeit hatten heute 18 Naturinteressierte - sie fanden sich um 20 Uhr am Parkplatz der Perchtoldsdorfer Heide ein, um den Artenreichtum der bunt blühenden Trockenrasen bei Nacht zu erkunden. Begleitet wurden sie dabei von unserem Biologen Felix. Besonders spannende Funde gab es außerdem am Leuchtturm von Schmetterlings-Experte Peter Buchner zu entdecken.

Bei prächtigem Ausblick startete die Gruppe ihren Rundgang über die Heide. Zu Beginn machte Biologe Felix eine kleine Zeitreise. Wir erfuhren die Entstehungsgeschichte der Heide, die vor Jahrtausenden von Mammuts beweidet wurde. Im Laufe der Zeit ersetzten andere große Weidetiere die Mammuts und die Landschaft behielt ihren weitläufig freistehenden Charakter. Mit zunehmend sinkender Weidewirtschaft eroberte der Wald in den letzten Jahrzehnten immer mehr Fläche der Heide zurück. Heute wird die Heide mit Schafen beweidet und bei Pflegeterminen mit Freiwilligen Büsche entfernt. Nur so kann dieser überaus wertvollen Lebensraum vor Verbuschung bewahrt werden.

Die besondere Artenvielfalt des Lebensraumes Trockenrasen konnte von den Besuchern bestaunt werden. Bei der Wanderung über die Heide erzählte Biologe Felix spannende Fakten über unzählige Tiere und Pflanzen darunter Fledermäuse, Mistkäfer, Tag- und Nachtfalter sowie Ziesel. Mit einem Fledermausdetektor versuchten wir die Ultraschalllaute umherfliegender Fledermäuse einzufangen. Die nachtaktiven Flattertiere machen knapp ein Fünftel der bisher bekannten etwa 6000 Säugetierarten aus. Ziesel wiederum sind tagaktiv und schliefen zu dieser späten Stunde schon längst, doch als Flaggschiffart der Heide lernten wir natürlich einiges über diese bedrohten Nagetiere.

Zum Schluss wanderte die Gruppe zum höchsten Punkt der Heide, wo der Insektenforscher Peter Buchner bereits einen Leuchtturm aufgebaut hatte. Das blaue Licht lockte in der Dunkelheit eine Vielzahl an Nachtfaltern an, die dort entdeckt und bestaunt werden konnten.

Veranstalter war der Verein Freunde der Perchtoldsdorfer Heide. Wichtiger Kooperationspartner ist die Marktgemeinde Perchtoldsdorf.

Wer sich für die faszinierende Artenvielfalt in Perchtoldsdorf einsetzen möchte, ist herzlich eingeladen, bei der Heidepflegewoche (07. – 13.September) mitzuhelfen.

Stefanie Engel, Praktikantin Landschaftspflegeverein