Heute waren acht Freiwillige, darunter mehrere Praktikant:innen des Landschaftspflegevereins, im Naturschutzgebiet Teufelstein-Fischerwiesen im Einsatz. Nach einer kurzen fachlichen Einführung durch die Biolog:innen Irene Drozdowski und Stefan Fischer, stand die Entfernung der invasiven Goldruten im Mittelpunkt. Besonders erfreulich ist es zu sehen, dass aufgrund des erfolgreichen Engagements der letzten Jahre die Goldrutenbestände von Jahr zu Jahr kleiner werden.
Die Kanadische und die Riesen-Goldrute (Solidago gigantea und Solidago canadensis) sind nicht-heimische, invasive Pflanzenarten, die aus zahlreichen Hausgärten bekannt sind. Ursprünglich wurden sie in Gärten als Bienenweiden gepflanzt. Dies hatte jedoch Folgen, da sie sich rasch verbreiteten und in freier Natur viele heimische Pflanzen- und in Folge auch Tierarten verdrängen. Zurück bleiben eintönige Goldruten-Bestände, die Bestäubern zwar für wenige Wochen Nahrung liefern, den Rest des Jahres jedoch eine für Bienen, Schmetterlinge und Schwebfliegen karge Fläche hinterlassen.
Im Rahmen des heutigen Management-Einsatzes wurden die Goldruten mit Spitzhacken und kleinen Kramperln ausgehackt, wobei versucht wurde, die Pflanzen möglichst mitsamt den Wurzeln zu entfernen. Waren schon Blüten ausgebildet, so wurden diese mitgenommen und im Restmüll entsorgt. Dies ist wichtig, da durch eine Entsorgung im Biomüll die Pflanzen eventuell wieder ausgebracht werden würden. Weiters wurden junge Robinien- und Föhrentriebe entfernt, um wertvolle Flächen vor dem Zuwachsen zu bewahren und Müll gesammelt.
Während des Pflegeeinsatzes kamen auch die Natubeobachtungen nicht zu kurz und so durften sich die Volunteers über die Sichtung mehrerer Smaragdeidechsen (Lacerta viridis) freuen – ein Highlight, da diese bisher nur selten im Gebiet nachgewiesen werden konnten. Zudem konnten einige Gelbbauchunken (Bombina variegata) und das seltene Rosmarin-Weidenröschen (Epilobium dodonaei) entdeckt werden.
Der Steinbruch Fischerwiesen ist im Wienerwald und Umgebung das amphibien- und reptilienreichste Gebiet und beherbergt auch EU-weit geschützte Arten. Auch für seltene Vögel und Säugetiere bieten die Fischerwiesen einen passenden Lebensraum. Durch die für die Region des Wienerwalds besonderen Standorte innerhalb des Naturschutzgebiets kommen Arten vor, die auf diese Standorte angewiesen sind, darunter auch gefährdete Tier- und Pflanzenarten. Um im Naturschutzgebiet auch in Zukunft seltene, störungsempfindliche Arten erhalten zu können, ist ein Badeverbot unumgänglich.
Der Pflegetermin im Naturschutzgebiet Fischerwiesen ist eine Kooperation zwischen Landschaftspflegeverein und dem Heideverein.
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