Goldruten-Managment in Kaltenleutgeben

Die Goldruten wurden mit Spitzhacken ausgegraben.... © LPV
...oder händisch aus dem Boden gezogen. © LPV
Der Schwerpunkt des heutigen Pflegetermins lag auf der Entfernung der invasiven Goldruten, um die einzigartige Natur in und um das Naturschutzgebiet Teufelsstein-Fischerwiesen auch weiterhin zu bewahren. © LPV/N. Elek
Fünf Praktikant:innen und ein Mitarbeiter des Landschaftspflegevereins waren heute im Bereich der Kaltenleutgebener Straße sowie bei der ehemaligen Zementfabrik unterwegs. © LPV/N. Elek
Die Goldruten wurden, sofern möglich, mitsamt den Wurzeln entfernt. Waren schon Blüten ausgebildet, so wurden diese mitgenommen und im Restmüll entsorgt. Dies ist wichtig, da durch eine Entsorgung im Biomüll die Pflanzen eventuell wieder ausgebracht werden könnten. © LPV/N. Elek
Bei der Arbeit. © LPV/N. Elek
Die Praktikant:innen zeigten vollen Einsatz, um wirklich alle Goldruten im Gebiet zu entfernen. © LPV/N. Elek
Zum Abschluss gab es noch eine kleine „Goldrutenhochzeit": ein Strauß Goldrutenblüten wurde feierlich geworfen. © LPV/N. Elek
Die glückliche Fängerin hat nun die Pflicht, auch im nächsten Jahr wieder tatkräftig bei der Entfernung mitzuhelfen. © LPV/N. Elek

Sechs Freiwillige, darunter viele Praktikant:innen des Landschaftspflegevereins, führten heute im Bereich der Kaltenleutgebener Straße sowie bei der ehemaligen Zementfabrik in der Marktgemeinde Kaltenleutgeben einen Pflegeeinsatz durch. Der Schwerpunkt lag dabei auf der Entfernung der invasiven Goldruten, um die einzigartige Natur in und um das Naturschutzgebiet Teufelsstein-Fischerwiesen auch weiterhin zu bewahren.

Die Kanadische und die Riesen-Goldrute (Solidago gigantea und Solidago canadensis) sind nicht-heimische, invasive Pflanzenarten, die aus zahlreichen Hausgärten bekannt sind. Ursprünglich wurden sie in Gärten als Bienenweiden gepflanzt. Dies hatte jedoch Folgen, da sie sich rasch verbreiteten und in freier Natur viele heimische Pflanzen- und in Folge auch Tierarten verdrängen. Zurück bleiben eintönige Goldruten-Bestände, die Bestäubern zwar für wenige Wochen Nahrung liefern, den Rest des Jahres jedoch eine für Bienen, Schmetterlinge und Schwebfliegen karge Fläche hinterlassen.

Nach einer kurzen fachlichen Einführung durch Biologe Norbert Elek wurden die Goldruten mit Spitzhacken ausgegraben oder mit den Händen aus dem Boden gezogen. Dabei wurde darauf geachtet, möglichst auch die Wurzeln zu entfernen. Waren schon Blüten ausgebildet, so wurden diese mitgenommen und im Restmüll entsorgt. Dies ist wichtig, da durch eine Entsorgung im Biomüll die Pflanzen eventuell wieder ausgebracht werden könnten. Neben der Goldrutenentfernung sammelten die Volunteers auch Müll.

Besonders spannend waren die zahlreichen Beobachtungen von Gottesanbeterinnen (Mantis religiosa), einer Blindschleiche (Anguis fragilis) – und sogar von einem entflogenen Wellensittich, den wir leider nicht einfangen konnten. Zum Abschluss gab es noch eine kleine „Goldrutenhochzeit": ein Strauß Goldrutenblüten wurde feierlich geworfen und die glückliche Fängerin hat nun die Pflicht, auch im nächsten Jahr wieder tatkräftig bei der Entfernung mitzuhelfen :)

Mit ihrem großartigen Einsatz sind die Freiwilligen Teil der Netzwerk Natur Region - unseres Netzwerks an Menschen für ein Netzwerk an Naturflächen - an der sich bereits 23 Gemeinden, 3 Wiener Bezirke und zahlreiche Vereine, Schulen, Landwirt:innen und Unternehmen der Region Thermenlinie-Wiener Becken beteiligen.

Der Pflegetermin in und um das Naturschutzgebiet Teufelstein-Fischerwiesen ist eine Kooperation zwischen Landschaftspflegeverein und Heideverein.

Du möchtest dich auch engagieren und invasive Pflanzenarten melden? Über die kostenlose, internationale Naturforschungs-App iNaturalist haben wir das Projekt „Neobiota Netzwerk Natur Region Thermenlinie - Wiener Becken“ erstellt. Mittels hochgeladener Fotos kannst Du unkompliziert Sichtungen (invasiver) Neobiota melden. Die Bestimmung Deiner Funde übernehmen dabei Expert:innen online. So erleichterst Du die Kartierung und gezielte Bekämpfung problematischer Neobiota, unterstützt seltene Arten und Lebensräume, hilfst unsere Gesundheit zu schützen und hohe Folgekosten für Grünflächenpflege, Hochwasserschutz und Nahrungsmittelanbau zu vermeiden.