Die zweite Naturerlebniswoche dieses Sommers fand vom 18. bis 22. August statt. Gemeinsam mit 21 unternehmungslustigen Naturforscher:innen – darunter auch einige altbekannte Gesichter – erforschten wir fünf Tage lang verschiedene Lebensräume und hatten viel Zeit zum freien Spielen, Basteln und Austoben.
Am Montagmorgen machten wir uns auf den Weg vom Heideparkplatz zum Bildungsgarten, unserem Basislager. Nachdem wir die wichtigsten Regeln für die Woche besprochen hatten, spielten wir einige lustige Kennenlernspiele. Diese wurden von Mal zu Mal schwieriger. Am Ende versteckte sich jeweils ein Kind, und die anderen Kinder mussten herausfinden, wer fehlte. Zumeist gelang dies in erstaunlich kurzer Zeit! Danach konnten sich die Kinder je nach Lust und Laune im Areal des Bildungsgartens frei bewegen: aus Ästen und Heu wurden Tipis gebaut, Freundschaftsarmbänder und Kunstwerke entstanden im wind- und wettergeschützten Zelt und auf der großen Wiese wurde Fußball gespielt. Nach dem Mittagessen, bei dem es Nudeln mit verschiedenen Saucen zur Auswahl gab, machten wir uns auf den Weg auf die Heide. Nach einer kurzen Einführung zum Lebensraum Trockenrasen und einem Laufspiel, bei dem die Kinder die Tiere und Pflanzen kennenlernten, bekamen sie Becherlupen ausgeteilt und durften sich auf die Suche nach Insekten und Spinnen machen. Unter den Funden waren unzählige Kurz- und Langfühlerschrecken, Streifenwanzen (Graphosoma italicum), eine Gottesanbeterin (Mantis religiosa), einige Honigbienen (Apis mellifera) sowie Frühlings-Mistkäfer (Trypocopris vernalis).
Da der Dienstag der wärmste Tag der Woche war, ernannten wir ihn kurzerhand zum Gewässertag und machten uns – ausgerüstet mit Badekleidung, Keschern und Kübeln – auf den Weg zum Liesingbach. Dort wurden wir zu Flussforschern und erkundeten die Tierwelt des Bachs. Wir fanden Bachflohkrebse (Gammarus fossarum), Libellenlarven, Wasserläufer (Gerridae), Signalkrebse (Pacifastacus leniusculus) und sogar zwei Wasserskorpione (Nepa cinerea). Das Mittagessen bestand aus einem Picknick mit frischem Brot, Aufstrichen, Gemüse, Käse und Schinken. Am Nachmittag wechselten wir zu einem anderen Platz und suchten weiter nach Tieren, bauten Staudämme und spielten Fußball. Immer wieder konnten sich die Kinder zwischendurch im kühlen Bach erfrischen!
Den Mittwoch verbrachten wir wieder im Bildungsgarten, wo die Kinder weiter Tipi bauen, basteln oder lesen konnten. Am späteren Vormittag lernten wir mehr über Fledermäuse und mussten bei einer spannenden Geschichte falsche Fakten über diese entlarven. Beim „Plip-Plop“-Spiel durften die Kinder dann selbst in die Rolle von Fledermäusen und Mücken schlüpfen. Die Fledermäuse bekamen Augenbinden und mussten versuchen, die Mücken akustisch zu orten. Das war gar nicht einfach! Nach dem Mittagessen - heute gab es Reis mit Erbsen, Mais und Knackwürsten - bauten wir gemeinsam einen Hindernisparcours unterhalb des Spielplatzes. In Gruppen überlegten sich die Kinder zunächst, welche Hindernisse gebaut werden sollten, und setzten dies mit Hilfe der Naturpädagoginnen gemeinsam um. Nach einem Testlauf veranstalteten wir einen kleinen Wettbewerb, bei dem die Zeit gestoppt wurde. Alle Kinder meisterten die Hindernisse mit Bravour. Im Anschluss bauten wir mit Ton und Naturmaterialien noch grüne, ökologische Städte und die Kinder lernten, auf welche Elemente (Bäume, Hecken, Blühwiesen, Fassadenbegrünung,...) es dabei besonders ankommt.
Am Donnerstag fand unser abenteuerlicher Waldtag statt. Schnell waren die Rucksäcke gepackt und los ging die Wanderung zur Franz Ferdinand Hütte. Am Weg spielten wir zahlreiche Waldspiele. In Erinnerung bleiben wird uns „Adlerauge sieht", ein Anschleichspiel, das den Kindern besonders großen Spaß machte. Auch der Bockerl-Weitwurf und der Bau einer Kugelbahn waren eine großartige Herausforderung. Bei letzterem musste im Wald eine Bahn für eine Boccia-Kugel gebaut werden – mit Brücke, Tunnel, Rechts- und Linkskurve. Was für ein Spaß! Zu Mittag stärkten wir uns wieder bei einem kalten Picknick, bevor wir uns wieder zurück in den Bildungsgarten machten. Am Weg dorthin erkundeten wir noch einen Waldteich. Nach der Wanderung waren wir alle sehr müde.
Am letzten Tag unserer Woche gingen wir noch einmal mit Becherlupen auf die Heide. Wieder fanden wir spannende Tiere, darunter eine Italienische Schönschrecke (Calliptamus italicus) und verschiedene Hummeln. Zurück im Bildungsgarten wiederholten wir die gelernten Inhalte zum Thema Trockenrasen bei einem Memory-Spiel. Naturpädagogin Natalija legte Tierfolien und verschiedene Gegenstände auf eine Decke und veränderte deren Anordnung heimlich. Die Kinder mussten herausfinden, was anders war. Zu Mittag stärkten wir uns mit Erdäpfeln und Schnittlauchsauce, bevor die Kinder fleißig halfen, den Bildungsgarten wieder sauber zu machen. Bevor die Woche zu Ende war, überlegten sich die jungen Naturforscher:innen in Gruppen noch Naturgeschichten. Diese werden uns wohl noch lange in Erinnerung bleiben!
Zusammenfassend war die Naturerlebniswoche auch heuer wieder sehr abenteuerlich und erlebnisreich. Wir haben gemeinsam viele Lebensräume und Tiere entdeckt, wir hatten Spaß beim gemeinsamen Spielen, Basteln und Lesen und freuen uns schon auf nächstes Jahr, wo wir hoffentlich ganz viele junge Naturforscher:innen wiedersehen werden.
Sandra, Natalija und Jasmin