Die erfolgreichen Aktivitäten rund um Schutz und Erhaltung der Perchtoldsdorfer Heide sind von Seiten der Marktgemeinde Perchtoldsdorf über Jahrzehnte untrennbar mit einer Person verbunden – unserem Bgm. a.D. Martin Schuster.
Schon ab Beginn der 1990er Jahre engagierte er sich als junger Umweltgemeinderat gemeinsam mit GR a.D. Franz Nigl persönlich und tatkräftig für das naturschutzfachliche Management der Heide. Damals fanden erste Entbuschungen statt und die seit den 1960er Jahren eingestellte Beweidung wurde – vorerst im kleinen Maßstab – wieder aufgenommen. Auch die Gründung des Heidevereins und dessen Aktivitäten auf der Heide waren ihm von Beginn an ein großes Anliegen.
Als Bürgermeister unterstützte er 19 Jahre lang ganz wesentlich Schutz, Erhaltung und ökologische Verbesserung der Heide. Lösungen für Herausforderungen wie die damals zahlreichen freilaufenden Hunde oder die kreuz und quer fahrenden Mountainbiker wurden gemeinsam, im Konsens und mit fachlichen Diskussionen erarbeitet und dann in Zusammenarbeit von Gemeinde und Heideverein zielstrebig umgesetzt. Ein wichtiges Anliegen war ihm wie uns die Einbindung von Kindern und Jugendlichen in alle Aktivitäten. Sie soll(t)en als zukünftige Erholungssuchende und hoffentlich auch engagierte Bürger*innen die Besonderheiten der Heide und die Notwendigkeit ihres Schutzes kennenlernen.
Für die logistische als auch finanzielle Unterstützung unserer Aktivitäten durch die Gemeinde, insbesondere auch die Vorfinanzierung und die Kofinanzierung von EU-geförderten Projekten zu Heidepflege, Bildung, fachlicher Erhebung der vorkommenden Tierarten und Rettung des Ziesel-Bestandes hatte Martin Schuster immer ein offenes Ohr. Vieles wäre ohne diese Unterstützung gar nicht möglich gewesen. Weitere wesentliche gemeinsame Meilensteine waren die Finanzierung der Wiederherstellung der schon stark verbuschten Trockenrasen auf dem Hochberg durch Schwenden und Wiederaufnahme der Beweidung und die Einrichtung des Naturschutzgebietes Fischerwiesen sowie die Unterstützung der Pflege- und Bildungsaktivitäten in diesen Gebieten. Auch bei der Bewirtschaftung des besonders vielfältigen und artenreichen Perchtoldsdorfer Gemeindewaldes ist ihm die Erhaltung der biologischen Vielfalt und die Berücksichtigung des Klimaschutzes ein großes Anliegen. In Bereichen wo eine juristisch notwendige Wegesicherung schöne und sehr wertvolle Altbaum-Bestände und damit herausragende Artenvielfalt zerstört hätte, wie etwa im Kardinalgraben, wurden die markierten Wege in Abstimmung mit der Alpenvereins-Sektion Liesing Perchtoldsdorf und dem Heideverein sehr unkompliziert aufgelassen. Ein Betreten des Waldes ist in solchen Bereichen ja auch weiterhin ohne markierte Wege auf eigene Gefahr möglich.
Perchtoldsdorf wurde mit all diesen Naturschutz-Aktivitäten ein österreichweites Vorbild, wie engagierter Naturschutz in guter Zusammenarbeit zwischen Politik, lokalen Vereinen und Freiwilligen langfristig und erfolgreich funktionieren kann.
Nicht nur als Politiker, sondern auch in seiner Freizeit unterstützte Martin Schuster gemeinsam mit seiner Frau Karin Trübswasser die Aktivitäten für die herausragenden Perchtoldsdorfer Naturschätze. Die erste Schafherde in den 1990er Jahren wurde mit dem privaten VW-Bus transportiert (Mehr dazu im Buch „Perchtoldsdorf Natur“). In den letzten beiden Jahren durfte je ein Ziesel aus Wiener Neustadt die notwendige Quarantäne-Zeit liebevoll versorgt im Privathaushalt verbringen, bevor sie auf der Heide in ihr neues Zuhause entlassen wurden.
Dafür und für die vielen wertschätzenden Diskussionen sowie Deine Zeit – wann immer es neue Herausforderungen gab, möchten wir Dir, lieber Martin, sehr, sehr herzlich danken!
Nachdem Du in Deiner neuen Funktion als Obmann des Naturparks Föhrenberge weiterhin in der Region zu unseren gemeinsamen Themen aktiv bist, freuen wir uns auf Möglichkeiten zur erfolgreichen Zusammenarbeit auch in der Zukunft!