Im Rahmen des heutigen Management-Einsatzes waren ein Mitarbeiter und eine Praktikantin des Landschaftspflegevereins auf den Fischerwiesen im Einsatz, um Goldruten zu entfernen. Die Pflanze wurde entweder händisch oder mit dem Krampen möglichst mitsamt den Wurzeln entfernt. Waren schon Blüten ausgebildet, wurden diese mitgenommen und im Restmüll entsorgt. Dies ist wichtig, da durch eine Entsorgung im Biomüll die Pflanzen eventuell wieder ausgebracht werden würden. Dies soll natürlich verhindert werden.
Weiters wurde im Rahmen des Einsatzes ein Monitoring der Goldruten durchgeführt. Standorte mit Kanadische Goldrute wurden geloggt. Damit kann die Entwicklung des Goldruten-Bestands über die Jahre verfolgt werden. Erfreulicherweise sind bereits deutliche Erfolge sichtbar: durch die jährlich wiederholten Pflegeeinsätze zeigten sich heuer deutlich weniger Goldruten. Bei den jährlichen Neophyten-Management-Einsätzen wird das gesamte Schutzgebiet einmal abgegangen. Auch jene Bereiche mit Betretungsverbot werden überprüft, um auch dort ein Ausbreiten der Kanadischen Goldrute zu verhindern. Da sich dort Ruhezonen und wichtige Lebensräume/Rückzugsorte für Pflanzen und Tiere befinden, ist es sehr wichtig dieses Betretungsverbot generell einzuhalten!
Das Naturschutzgebiet Fischerwiesen besteht aus einem Mosaik verschiedenster Lebensräume. Einige davon - sonnige Fels- und Schuttstandorte & zeitweise austrocknende, gut besonnte Kleinstgewässer - sind im Wienerwald und der näheren Umgebung sehr selten. Daher ist das Naturschutzgebiet für viele Reptilien und Amphibien von großer Bedeutung. Das Gebiet der Fischerwiesen wurde in der Vergangenheit für den Mergelabbau genutzt. Im Zuge der Steinbruchnutzung wurden invasive Neophyten (Kanadische Goldrute und Staudenknöterich) eingeschleppt. Diese nicht heimischen Pflanzen stellen ein naturschutzfachliches Problem dar, da sie sich massiv ausbreiten und andere Pflanzen verdrängen.
Der Steinbruch Fischerwiesen ist im Wienerwald und Umgebung das Amphibien- & Reptilien-reichste Gebiet und beherbergt auch EU-weit geschützte Arten zum Beispiel die Gelbbauchunke. Auch für diverse seltene und störungsempfindliche Vögel und Säugetiere bieten die Fischerwiesen einen passenden Lebensraum. Durch die für die Region des Wienerwalds besonderen Standorte innerhalb des Naturschutzgebiets kommen Arten vor die auf diese Standorte angewiesen sind, darunter auch gefährdete Tier- & Pflanzen-Arten. Beim diesjährigen Pflegeeinsatz wurden unter anderem folgende Arten gesichtet: die geschützte Europäische Gottesanbeterin, diverse Heuschrecken zum Beispiel die Blauflügelige Ödlandschrecke, Berg-Aster, Golddistel und Rosmarin-Weideröschen.