Die zweite der insgesamt drei Naturerlebniswochen auf der Perchtoldsdorfer Heide im Sommer 2021 fand vom 19. bis 23. Juli statt. Gemeinsam mit 19 unternehmungslustigen Kindern machten wir - Sandra und Romana - uns am Montagmorgen auf den Weg vom Heideparkplatz zum Bildungsgarten, der uns als Basislager für diese Woche diente. Als erster Programmpunkt stand das Basteln von Namensschildern aus Holz auf der Liste. Wir trugen diese in den ersten Tagen um den Hals, um das namentliche Kennenlernen zu beschleunigen. Nach einer kurzen Erkundung des Bildungsgartens und der Besprechung von Regeln und Plänen für die Woche, konnten sich die Kinder je nach Lust und Laune im Areal des Bildungsgartens austoben: aus Ästen und Heu wurden Tipis gebaut, bunte Schmetterlinge und Fledermäuse wurden gebastelt. Nach dem Mittagessen, bei dem es Nudeln mit verschiedenen Saucen zur Auswahl gab, machten wir uns auf den Weg zu den Schafen. Die Kinder erfuhren mehr über die Beweidung der Heide und warum diese für deren Erhaltung unbedingt notwendig ist. Im Anschluss erkundeten wir mit Becherlupen die Insektenvielfalt der Trockenrasen. Zahlreiche Heuschrecken, Käfer, Schmetterlinge und Hummeln gehörten zu den Funden dieses Nachmittags. Leider war die Zeit dann auch schon wieder um und der erste erlebnisreiche Tag neigte sich dem Ende zu.
Der Dienstag stand unter dem Motto der Fledermäuse. Nach einer spannenden Einführung in die Welt dieser faszinierenden Tiere, konnten die Kinder im Rahmen eines Spiels in die Rolle von Fledermäusen und Nachtfalter schlüpfen. Die Fledermaus musste mit verbundenen Augen versuchen den Nachtfalter zu fangen. Sie durfte dabei, ähnlich wie bei der Echoortung der Fledermäuse, "Plip"- Laute ausstoßen, auf die die Nachtfalter mit "Plop" antworten mussten. Das Spiel machte allen sehr viel Spaß. Im Anschluss hatten die Kinder die Möglichkeit ihre eigene Fledermausmaske zu basteln. Es entstanden zahlreiche herausragende Kunstwerke. Den Rest des Tages hatten die Kinder mehr oder weniger zur freien Verfügung. Es wurde weiter an den Tipis gebaut, weitere Kunstwerke entstanden in der Bastelecke und in der Leseecke lasen die Naturvermittlerinnen Geschichten rund um Wald, Tierbauten und Fledermäuse vor. Am späteren Nachmittag tobten sich die Kinder beim Räuber und Gendarm-Spiel so richtig aus.
Am Mittwoch starteten wir unseren abenteuerlichen Waldtag mit einer kleinen Wanderungen zum Waldteich. Dort gab es nicht nur Kaulquappen mit ersten Beinchen zu entdecken, sondern auch die Möglichkeit sich einen Weg um den Teich zu bahnen. Dabei mussten Baumstämme und steile Böschungen überwunden werden. Eine Herausforderung für die Kleinsten. Doch alle meisterten diese mit Bavour. Nach einer Vormittagsjause im Wald, teilten sich die Kinder in drei Gruppen. Jede Gruppe hatte die Aufgabe aus Naturmaterialien einen möglichst stabilen, kniehohen Turm zu bauen. Alle legten sich mächtig ins Zeug, sammelten Steine und Aststücke. Im Anschluss musste der Turm der Belagerung standhalten. Die Kinder durften jeweils mit Bockerln ihren eigenen Turm bombardieren, ein riesen Spaß für die Kinder. Nach dem Mittagessen - es gab Reis mit Knackwürste, Mais und Erbsen - tobten wir uns kreativ aus und verpassten den Bäumen oberhalb der Heide Gesichter aus Ton. Auch Bären, Waldkobolde und Mäuse wurden aus Ton gebastelt.
Da der Donnerstag der wärmste Tag der Woche war, ernannten wir ihn kurzerhand zum Gewässertag und machten uns, ausgerüstet mit Badekleidung, Keschern und Kübeln auf zum Liesingbach. Dort wurden wir zu Flussforschern, erkundeten die Tierwelt des Bachs. Wir fanden Bachflohkrebse, Libellenlarven, Hundsegel, kleine Fische und sogar Signalkrebse. Das Mittagessen bestand diesmal aus einem Picknick mit Brot, Aufstrichen, Gemüse, Käse und Schinken. Die Zeit verging schnell, bald mussten wir uns wieder auf den Heimweg machen. Aufgrund der Hitze legten wir mehrere Trinkpausen ein und waren heilfroh, als wir endlich wieder beim Heideparkplatz ankamen.
Auch der Freitag verlief harmonisch. Es wurde noch fertig gebaut und gebastelt. Wir stärkten uns mit Erdäpfel und Schnittlauchsauce, bevor die Kinder fleißig halfen den Bildungsgarten wieder sauber zu machen. Dabei entdeckten wir einige wunderschönen Alpenbockkäfer. Schließlich war die Woche auch schon vorbei.
Zusammenfassend war die Naturerlebniswoche abenteuerlich und erlebnisreich. Wir haben gemeinsam viele Lebensräume und Tiere entdeckt, wir hatten Spaß beim gemeinsamen Spielen, Basteln und Lesen und freuen uns schon auf nächstes Jahr, wo wir hoffentlich ganz viele junge Naturforscher*innen wieder sehen werden.
Sandra und Romana