Die zweite der insgesamt drei Naturerlebniswochen auf der Perchtoldsdorfer Heide im Sommer 2020 fand vom 27. bis 31. Juli statt. Gemeinsam mit 19 unternehmungslustigen Kindern machten wir - Sandra, Romana und Paula - uns am Montagmorgen auf den Weg vom Heideparkplatz zum Bildungsgarten, der uns als Basislager für diese Woche diente. Als erster Programmpunkt stand das Basteln von Namensschildern aus Holz auf der Liste. Wir trugen diese in den ersten Tagen um den Hals, um das namentliche Kennenlernen zu beschleunigen. Nach einer kurzen Erkundung des Bildungsgartens und der Besprechung von Regeln und Plänen für die Woche, konnten sich die Kinder je nach Lust und Laune im Areal des Bildungsgartens austoben: aus Ästen und Heu wurden Tipis gebaut, es wurde Ball gespielt und bunte Schmetterlinge gebastelt. Nach dem Mittagessen, bei dem es Nudeln mit verschiedenen Saucen zur Auswahl gab, machten wir uns auf zur Heide, wo wir ausgerüstet mit Becherlupen die Insektenvielfalt erkundeten. Warzenbeißer, Italienische Schönschrecken, Steinhummeln und Bläulinge gehörten zu den Funden dieses Nachmittags. Wir besuchten auch die Schafe an ihrem aktuellen Weideplatz und erfuhren interessante Dinge über die Beweidung auf der Heide. Leider war die Zeit dann auch schon wieder um und der erste erlebnisreiche Tag neigte sich dem Ende zu.
Da der Dienstag der heißeste Tag der Woche war, ernannten wir ihn kurzerhand zum Gewässertag und machten uns, ausgerüstet mit Badekleidung, Keschern und Kübeln auf zum Liesingbach. Dort wurden wir zu Flussforschern, erkundeten die Tierwelt des Bachs. Wir fanden Bachflohkrebse, Wasserskorpione, Libellenlarven, Hundsegel, kleine Fische und sogar Signalkrebse. Nach dem Mittagessen - dass diesmal aus einem Picknick mit Brot, Aufstrichen, Gemüse, Käse und Schinken bestand- veranstalteten wir ein Wettrennen mit selbst gebastelten Floßen. Die Zeit verging schnell, bald mussten wir uns wieder auf den Heimweg machen. Aufgrund der Hitze legten wir mehrere Trinkpausen ein und waren heilfroh, als wir endlich vollkommen durchgeschwitzt wieder beim Heideparkplatz ankamen.
Am Mittwoch starteten wir unseren abenteuerlichen Waldtag mit einem kleinen Survival-Projekt. Naturvermittlerin Sandra erklärte den Kindern zunächst das Prinzip einer Laubhütte - ein Unterstand aus Ästen und Laub, der das Übernachten im Freien bei kühlen Temperaturen ohne Schlafsack erlaubt. Danach teilten wir die Kinder in zwei Gruppen. Jede Gruppe hatte die Aufgabe eine passende Stelle im Wald oberhalb des Bildungsgartens zu suchen und dort eine Laubhütte zu errichten. Noch vor dem Mittagessen präsentierten die Kinder stolz ihre gelungene Arbeit. Als Highlight entdeckten wir noch eine dicke, warzige Erdkröte. Nach dem Mittagessen tobten wir uns kreativ aus und verpassten den Bäumen oberhalb der Heide Gesichter aus Ton. Auch Bären, Waldkobolde und Mäuse wurden aus Ton gebastelt.
Den Donnerstag hatten die Kinder mehr oder weniger zur freien Verfügung. Es wurde weiter an den Tipis gebaut - im Mädels-Tipi wurde mit Sägespänen gekocht und gebacken, im Jungs-Tipi ein zweites Stockwerk eingerichtet. Weitere Kunstwerke entstanden in der Bastelecke, vor allem das Basteln der Wespenmasken machte den Kindern einen riesen Spaß. In der Leseecke lasen die Naturvermittlerinnen Romana und Paula Geschichten rund um Wald, Wölfe und Fledermäuse vor und am Nachmittag testeten wir den Spielplatz neben dem Bildungsgarten. Beim Krabbenspinnenspiel mussten die Kinder der gierigen Krabbenspinne entkommen, die es auf die Wildbienen abgesehen hatte. Der Tag verging schnell, bald war es wieder Zeit zum Heideparkplatz zu gehen.
Auch der Freitag verlief harmonisch. Es wurde noch fertig gebaut und gebastelt. Wir stärkten uns mit Erdäpfel und Schnittlauchsauce, bevor die Kinder fleißig halfen den Bildungsgarten wieder sauber zu machen. Dabei entdeckten wir einen wunderschönen Alpenbockkäfer. Schließlich war die Woche auch schon vorbei.
Zusammenfassend war die Naturerlebniswoche abenteuerlich und erlebnisreich. Wir haben gemeinsam viele Lebensräume und Tiere entdeckt, wir hatten Spaß beim gemeinsamen Spielen, Basteln und Lesen und freuen uns schon auf nächstes Jahr, wo wir hoffentlich ganz viele junge Naturforscher*innen wieder sehen werden.
Sandra, Romana und Paula