Am 06. August startete die zweite Naturerlebniswoche 2018 auf der Perchtoldsdorfer Heide, welche nun schon das vierte Jahr in Folge stattfand und an der heuer 11 Kinder im Alter von 6 bis 11 Jahren teilgenommen haben. Um 8:30h war Treffpunkt auf dem Heideparkplatz, von wo aus wir gemeinsam zum Bildungsgarten marschierten. Dieser diente uns, wie schon die Jahre zuvor als Hauptquartier, von wo aus wir Ausflüge in alle Richtungen unternahmen. Neben viel Platz zum Spielen, gibt es hier ausreichend Sitzgelegenheiten zum Essen, Malen, Basteln und Co. Für alle Fälle waren wir auch noch mit einem Zelt ausgerüstet, welches uns bei Regen Schutz geboten hätte. Da uns das Wetter aber heuer gut gesonnen war, blieb es verpackt.
Am ersten Tag ging es kaum im Bildungsgarten angekommen, gleich ans Insekten fangen. Unermüdlich wurden Heuschrecken, Schmetterlinge und Co. behutsam mit Becherlupen und Netz eingefangen, genau betrachtet, teilweise gezeichnet und anschließend unversehrt wieder in die Freiheit entlassen. Gleich am ersten Tag gelang ein sensationeller Fang- eine ausgewachsene Sägeschrecke. Diese ist sehr selten und hat auf der Perchtoldsdorfer Heide eines ihrer wenigen Vorkommen in Österreich. Trotz ihrer Größe (ca. Handtellergroß) ist sie schwierig zu finden, da sie gut getarnt meist regungslos in der Wiese sitzt.
Generell waren wir die ganze Woche sehr erfolgreich beim Fangen verschiedener Tiere. Zu den Highlights gehörten sicherlich eine Ringelnatter so wie eine Schlingnatter, beides ungiftige Schlangen, die sehr unterschiedliche Lebensräume bewohnen. Während die Ringelnatter in der Nähe von Gewässern lebt, in denen sie nach Fischen oder Fröschen jagt, bevorzugt die Schlingnatter Trockenstandorte wie sie auf der Perchtoldsdorfer Heide zu finden sind. Aber auch die anderen Fänge wie die auf der Heide häufig vorkommende Gottesanbeterin oder der zu dieser Jahreszeit sehr häufige Kaisermantel- ein großer bunter Schmetterling- waren nicht weniger faszinierend.
Da die Woche sehr heiß war, haben wir heuer besonders viel Zeit unter dem schattenspendenden Dach der Bäume verbracht. Gemeinsam haben wir herausgefunden wie ein Wald funktioniert, indem wir unsere eigenen kleinen Waldmodelle gebaut haben. Außerdem haben wir Waldgeister zum Leben erweckt, in dem wir den Bäumen ein Gesicht gaben. Aus Ton formten wir lustige Figuren und aus verschiedensten Naturmaterialen bastelten wir unsere eigenen Bilderrahmen, welche am Schluss mit einem Foto aus der Woche versehen wurden, so dass jeder ein ganz persönliches Erinnerungsstück mit nach Hause nehmen konnte.
Wie immer zählte der Ganztagesausflug an die Liesing zu den Höhepunkten der Woche. Nach einer kurzen Wanderung, hatten wir das kühle Nass erreicht und schlugen am Ufer des Baches unser Lager auf. Mit Schüsseln und Keschern wurden verschiedene Bachbewohner wie Libellenlarven, Pferdeegel und Bachflohkrebse gefangen. Besonders beeindruckend waren die bis zu 16cm groß werdende Signalkrebse. Bei den heißen Temperaturen machte das Plantschen im kühlen Nass besonders viel Spaß. Ein Eis zum Abschluss machte auch den Rückweg erträglich.
Mit Ausnahme der Ganztagesausflüge, wo wir unterwegs belegte Brote aßen, sind wir zu Mittag immer zum Bildungsgarten zurück gekommen, wo es warmes Mittagessen, wie Spagetti Bolognese, Erdäpfelgulasch und Wienerschnitzel gab. Obst, Gemüse und Kuchen, welche für den kleinen Hunger zwischendurch zur Verfügung standen, wurden oft auch unterwegs verspeist.
Selbstverständlich blieb zwischen den einzelnen Programmpunkten auch noch genügend Zeit zum Entspannen, Basteln, Malen, Herumtollen und Ballspielen. Heuer stand vor allem das Kartenspiel MauMau hoch im Kurs. Ehe wir es uns versahen war es Freitag 14:30h und es hieß wieder einmal Abschied nehmen. Die Woche hat sowohl den Kindern, als auch uns viel Spaß gemacht und wir freuen uns schon auf die Naturerlebniswoche 2019!
Silvia & Flora