Die dritte Naturerlebniswoche auf der Perchtoldsdorfer Heide fand heuer vom 22. bis 26. August statt. Gemeinsam mit 20 unternehmungslustigen Naturforscher*innen - darunter viele bekannte Gesichter - machten wir uns am Montagmorgen auf den Weg vom Heideparkplatz zum Bildungsgarten. Dabei ließen wir uns nicht vom regnerischen Wetter abhalten. Als erster Programmpunkt stand das Basteln von Namensschildern aus Holz auf der Liste. Wir trugen diese in den ersten Tagen um den Hals, um das namentliche Kennenlernen zu beschleunigen. Nach einer kurzen Erkundung des Bildungsgartens und der Besprechung von Regeln und Plänen für die Woche, konnten sich die Kinder je nach Lust und Laune im Areal des Bildungsgartens frei bewegen: aus Ästen und Heu wurden Tipis gebaut, zahlreiche Kunstwerke entstanden im wind- und wettergeschütztem Zelt und Bewegungsspiele sorgten dafür, dass uns nicht kalt wurde. Nach dem Mittagessen, bei dem es Nudeln mit verschiedenen Saucen zur Auswahl gab, machten wir uns auf den Weg zu den Schafen. Die Kinder erfuhren mehr über die Beweidung der Heide und warum diese für deren Erhaltung unbedingt notwendig ist.
Am Dienstag fand unser abenteuerlicher Waldtag statt. Dabei wanderten wir gemeinsam zur Kammersteiner Hütte und genossen eine sehr schöne, aber windige Aussicht vom Aussichtsturm. Am Weg spielten wir zahlreiche Wald-Spiele. So bekamen die Kinder die Aufgabe in Gruppen möglichst stabile Burgen aus Naturmaterialien zu bauen. Diese wurden im Anschluss mit Fichtenzapfen beschossen. Erfreulicherweise hielten sie alle der Belagerung stand und die Kinder hatten sehr viel Spaß bei diesem Spiel. Beim Kluppenspiel schlüpften sie dann in die Rolle von Neuntötern und Insekten lernten mehr über die Vorratshaltung dieser besonderen Vögel. Einen Stopp machten wir auch beim Waldteich. Dort bahnten sich die Kinder einen Weg um den Teich. Dabei mussten Baumstämme und steile Böschungen überwunden werden. Eine Herausforderung für die Kleinsten. Doch alle meisterten diese mit Bravour. Am Ende wurde sogar eine Liane entdeckt, auf der sich die Kinder durch den Wald schwingen konnten. Nach der Wanderung waren wir alle sehr müde. Einige Kinder ruhten sich in der Leseecke unter der Linde aus, während manche an ihren Tipis weiter bauten.
Den Mittwoch verbrachten wir wieder im Bildungsgarten. Das Wetter war endlich besser und wir genossen den Vormittag beim frei Spielen in vollen Zügen. Aus den Tipis wurden richtige Lager, Kriegsbemalung aus Holunderbeeren wurde erfunden und ein großer Schneckenzoo entstand auf der Wiese. Am Nachmittag spazierten wir gemeinsam auf die Heide, wo wir mit Becherlupen ausgerüstet Insekten und Spinnentiere suchten. Zahlreiche Heuschrecken, Bläulinge, Wildbienen und sogar eine Gottesanbeterin konnten entdeckt werden. Die Kinder erfuhren Wissenswertes zu den einzelnen Funden und waren begeistert von der Insektenvielfalt der Heide.
Da der Donnerstag der wärmste Tag der Woche war, ernannten wir ihn kurzerhand zum Gewässertag und machten uns, ausgerüstet mit Badekleidung, Keschern und Kübeln auf zum Liesingbach. Dort wurden wir zu Flussforschern, erkundeten die Tierwelt des Bachs. Wir fanden Bachflohkrebse, Libellenlarven, Pferdeegel und sogar Signalkrebse. Das Mittagessen bestand diesmal aus einem Picknick mit Brot, Aufstrichen, Gemüse, Käse und Schinken. Am Nachmittag bastelten wir Floße und ließen sie durch den Bach fahren. Die Zeit verging schnell, bald mussten wir uns wieder auf den Heimweg machen.
Auch der Freitag verlief harmonisch. Nach einer Vormittagsjause tobten wir uns kreativ aus und bastelten Waldgeister aus Ton, denen wir im Wald oberhalb der Heide ein Zuhause suchten. Dabei entstanden ganze Waldgeist-Burgen. Wir stärkten uns mit Erdäpfel und Schnittlauchsauce, bevor die Kinder fleißig halfen den Bildungsgarten wieder sauber zu machen. Schließlich war die Woche auch schon vorbei.
Zusammenfassend war die Naturerlebniswoche auch heuer wieder sehr abenteuerlich und erlebnisreich. Wir haben gemeinsam viele Lebensräume und Tiere entdeckt, wir hatten Spaß beim gemeinsamen Spielen, Basteln und Lesen und freuen uns schon auf nächstes Jahr, wo wir hoffentlich ganz viele junge Naturforscher*innen wieder sehen werden.
Sandra und Romana